Die Ausführung lässt wieder einmal zu wünschen übrig, die Idee aber ist nach wie vor gut. Jetzt müssen sich nur noch genug Menschen daran beteiligen.
Überraschend lang hat es gedauert, bis die Länder erkannten, dass Massentests rund um den 20. Dezember Zehntausende Quarantäne-Anordnungen über Weihnachten und Silvester nach sich ziehen werden – nicht nur für die Infizierten, sondern auch für deren enge Kontaktpersonen, die sich verpflichtend zehn Tage in Selbstisolation begeben müssen, selbst bei einem negativen Ergebnis.
Unangenehme Konsequenzen der Massentests, die Kanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober in Kauf nahmen – angetrieben davon, etwas tun zu müssen, um der Bevölkerung zu zeigen: Der zweite harte Lockdown ist nicht die einzige Maßnahme der Regierung zur Senkung der steigenden Zahl an Neuinfektionen. Als erfolgreiche Beispiele präsentierten sie die Slowakei und später auch Südtirol, die aber beide nicht als Vorbild taugen – Slowakei, weil die Teilnahme dort de facto nicht freiwillig war; und Südtirol, weil nur 350.000 Menschen eingeladen wurden. Aber vor allem: Weil die Tests dort Anfang bzw. Mitte November stattfanden, Weihnachten und Silvester waren also nie in Gefahr.