Westerwelle bittet um Anerkennung des Kosovo

Westerwelle bittet um Anerkennung des Kosovos
Westerwelle bittet um Anerkennung des Kosovos(c) EPA (Koca Sulejmanovic)
  • Drucken

Deutschlands Außenminister appelliert an die fünf EU-Staaten, die den Kleinstaat Kosovo bisher nicht anerkennen. "Ich bitte Sie: Schließen Sie sich der Mehrheit an, es ist eine klare Mehrheit".

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle hat eindringlich auch an die letzten fünf EU-Staaten appelliert, die Unabhängigkeit des Kosovos anzuerkennen.

"Ich bitte Sie: Schließen Sie sich der Mehrheit an, es ist eine klare Mehrheit". Das sagte Westerwelle am Freitag in Pristina nach Gesprächen mit dem Präsidenten des Kosovo, Fatmir Sedjiu, und Ministerpräsident Hashim Thaci. Die betroffenen europäischen Staaten wie Spanien und Griechenland, die ihre eigenen Konflikte mit Minderheiten haben, müssten nicht befürchten, dass aus dem Fall Kosovo Konsequenzen für andere Regionen abgeleitet würden.

Nur 22 EU-Staaten erkennen den Kosovo an

Bisher erkennen erst 22 der 27 EU-Staaten den Kleinstaat Kosovo an. Nicht dabei sind Zypern, die Slowakei, Rumänien, Spanien und Griechenland. Praktisch bedeutet dies, dass die EU auch keine Verträge mit dem Land schließen kann. Doch nicht nur deshalb ist der Kosovo von einem EU-Beitritt weit entfernt: In dem bitterarmen Land blühen die Korruption und die organisierte Kriminalität. Außerdem halten ethnische Spannungen und die Rechtsunsicherheit ausländische Investoren fern.

Auch zwei Jahre nach der einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kleinstaats sorgt die Nato-Truppe KFOR deshalb noch mit etwa 10.000 Soldaten für Stabilität in der ehemaligen serbischen Provinz. Deutschland ist mit 1.400 Soldaten größter Truppensteller. Ein Ende des Einsatzes ist nicht absehbar.

Die Bevölkerung des Kosovo besteht zu 90 Prozent aus Albanern. Die serbische Region im Norden des Landes um die ethnisch geteilte Stadt Mitrovica entzieht sich jedoch der Kontrolle der kosovarischen Regierung und wird finanziell von Belgrad unterstützt.

(APA/Reuters/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.