Wintersport

Startschuss für die norwegischen Meisterschaften

Zog einsam ihre Runden an der Spitze: Ausnahme-Langläuferin Therese Johaug.
Zog einsam ihre Runden an der Spitze: Ausnahme-Langläuferin Therese Johaug.(c) APA/AFP/Lehtikuva/VESA MOILANEN
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Im Kampf um Startplätze für die anstehenden Weltmeisterschaften haben sich Norwegens Biathleten und Langläufer nichts zu schenken. Gleich zum Saisonauftakt dominierten Bø, Johaug und Co. den Rest der Welt.

Kontiolahti/Ruka. Für Biathleten und Langläufer hat der WM-Winter begonnen. Und bei Wintersport-Großmacht Norwegen bedeutet das ein voll entbranntes Rennen um einige wenige WM-Tickets – zumal keineswegs klar ist, wie viele Weltcupbewerbe in der Pandemie-Saison tatsächlich über die Bühne gehen werden.

Was der teaminterne norwegische Konkurrenzkampf für den Rest der Welt bedeutet, ist schon beim Winterauftakt der Biathleten und Langläufer deutlich geworden, als alle anderen Nationen zu Nebendarstellern degradiert wurden. Biathlet Johannes Thingnes Bø hat im finnischen Kontiolahti mit einem überlegenen Sprint-Sieg (10 km) keinen Zweifel an seiner Vormachtstellung aufkommen lassen. Das Gerede, der 27-jährige Jung-Vater hätte ob schlafloser Nächte Trainingsrückstand, stellte sich wie erwartet als Tiefstapelei heraus.

Am Vortag war er im 20-km-Einzel Zweiter hinter Landsmann Sturla Holm Laegreid gewesen. Der 23-Jährige hatte in seinem erst fünften Weltcuprennen zugeschlagen, wieder ein neues Siegergesicht in der norwegischen Biathlon-Armada. Bei den Damen meldeten sich die Nationencupsiegerinnen am Sonntag mit zwei Podestplätzen im Sprint durch Marte Olsbu Røiseland und Karoline Offigstad Knotten zurück.

Knapp 500 Kilometer weiter nördlich hat Norwegens Langlauf-Star Therese Johaug zum Auftakt gleich das Ruka-Triple abgeräumt. Die 32-Jährige hat das Klassik-Rennen und die Verfolgung (je 10 km) gewonnen, nach Weltcupsieg Nummer 75 liegt nur Landsfrau Marit Björgen (114) vor ihr. „Wir wissen nicht, wie viele Rennen es geben wird, deswegen war dieses Wochenende so wichtig“, meinte Johaug.

Ihr männliches Pendant heißt Johannes Høsflot Kläbo. Der 24-Jährige konzentriert sich wieder auf die kürzeren Distanzen und ist dort in Topform. Auch er gewann Klassik-Rennen und Verfolgung (je 15 km) und holte sich den Triple-Gesamtsieg. Mit dem 38. Weltcuperfolg zog Kläbo mit Landsmann Petter Northug gleich, vor ihm liegt nur noch Björn Dählie (46).

Schon jetzt scheinen Bø, Johaug und Co. der Konkurrenz enteilt. Im Kampf um die Startplätze für die Weltmeisterschaften in Pokljuka (Biathlon) und Oberstdorf (Nordisch) wird Norwegen die Schlagzahl aber weiter hochhalten.

Österreichs Beitrag

Die ÖSV-Athleten blieben am Auftakt-Wochenende nur Nebendarsteller. Auch in den Biathlon-Sprints landete kein Österreicher in den Top Ten, die besten Resultate der Skijäger besorgten die Damen: Lisa Hauser als 13. im Sprint und Dunja Zdouc als 14. im Einzel. Langläuferin Teresa Stadlober beendete das Ruka-Triple auf dem 16. Gesamtrang. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.11.2020)

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