Diplomatie

Serbien will Botschafter von Montenegro doch nicht ausweisen

Serbiens Ministerpräsidentin Ana Brnabic setzt auf Entspannung
Serbiens Ministerpräsidentin Ana Brnabic setzt auf EntspannungREUTERS
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Ministerpräsidentin Ana Brnabic: will eine „Hand der Zusammenarbeit und Freundschaft“ ausstrecken.

In dem diplomatischen Streit mit Montenegro will die serbische Regierung nach eigenen Angaben auf Deeskalation setzen. Serbien habe beschlossen, den Botschafter Montenegros nun doch nicht auszuweisen, sagte Ministerpräsidentin Ana Brnabic am Sonntag vor Journalisten. Belgrad wolle „die Hand der Zusammenarbeit und Freundschaft“ ausstrecken.

Noch am Samstag hatten Montenegro und Serbien angekündigt, den Botschafter des jeweils anderen Landes auszuweisen. Das montenegrinische Außenministerium erklärte den serbischen Botschafter Vladimir Bozovic zur „Persona non grata“, weil dieser sich in die inneren Belange des Landes eingemischt habe. Hintergrund waren umstrittene Äußerungen des Diplomaten zur Geschichte beider Länder.

Wechselweise zu „unerwünschten Personen“ erklärt

Belgrad hatte daraufhin den montenegrinischen Botschafter Tarzan Milosevic zur unerwünschten Person erklärt und ihn aufgerufen, binnen 72 Stunden das Land zu verlassen.

In Montenegro steht ein Machtwechsel bevor. Am Mittwoch soll eine neue pro-serbische Regierung vereidigt werden. Der designierte Ministerpräsident Zdravko Krivokapic kündigte an, dass sein Kabinett an der „Heilung der Beziehungen Montenegros zu Serbien“ arbeiten werde.

Montenegro hatte sich 2006 von Serbien abgespalten, aber die Debatten über die nationale Identität des kleinen Balkanstaates dauern bis heute an. Knapp 30 Prozent der rund 620.000 Einwohner des Landes sind ethnische Serben.

(APA/AFP)

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