Mobilfunk

Magenta zum dritten Mal in Folge Netztestsieger

(c) Getty Images (Kevin Frayer)
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Einmal mehr wurden die drei heimischen Mobilfunkanbieter einem Netztest unterzogen. Magenta konnte sich erneut gegen A1 und Drei durchsetzen.

Am Anfang des Jahres war die Sorge groß, dass Home-Office und Distance Learning der heimischen IT-Infrastruktur sehr zusetzen könnte. Doch die Betreiber haben bis auf ein paar kurzzeitige Aussetzer bewiesen: Das heimische Netz ist stabil und übersteht auch intensivere Auslastungen mit Spitzen, wie man sie sonst nur von Weihnachten kennt. Das bestätigt auch der aktuelle Netztest von Umlaut und dem deutschen Magazin Connect. Jährlich wird das Netz in Österreich, Deutschland und der Schweiz in verschiedenen Kategorien auf den Prüfstand gestellt. Einmal mehr zeigt sich, dass das heimische Netz die Nachbarländer übertrumpft.

Mehr als 22.379 Kilometern wurden zurückgelegt, 401.355 Daten- und 49.838 Sprach-Samples gesammelt und ausgewertet. In der Kategorie Crowdsourcing nahmen 492.845 Nutzer teil bei der Abstimmung um das beste Netz. „Traditionell findet der Wettstreit in Österreich auf sehr hohem Niveau statt. Das gilt auch für dieses Jahr – obgleich die Punktzahlen im Vergleich zum Vorjahr nicht gestiegen sind“. heißt es im aktuellen Netztestbericht.

Sprachtelefonie - Magentas Rufaufbauzeiten konkurrenzlos

Seit 2018 unterstützen alle drei Netzbetreiber die schnelle und qualitativ hochwertige Sprachtelefonie per VoLTE (Voice over LTE). Sie ist die Grundlage für überzeugende Sprachergebnisse und überwiegend sehr gute Messwerte. Die von Magenta erzielten durchschnittlichen Rufaufbauzeiten von unter einer Sekunde in allen getesteten Szenarien sprechen eine klare Sprache. A1 braucht zwar etwas länger für den Verbindungsaufbau, aber auch hier können sich die Ergebnisse sehen lassen und liegen vor allem in den Großstädten nahe am erstplatzierten Anbieter Magenta. Bei Drei dauert der Rufaufbau im Durchschnitt zwar deutlich über 2 Sekunden, doch auch hier liegen Erfolgsquoten und Sprachqualität weit oben. In Kleinstädten schneidet Drei sogar etwas besser ab als A1.

(c) Connect-Netztest

Bei den Datenmessungen zeigt sich ein insgesamt ähnliches Bild wie in der Sprach-Disziplin. Magenta und A1 liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, Drei liegt mit leichtem Abstand dahinter – kann aber insbesondere in den ländlichen Szenarien aufschließen. In den Großstädten liegen Magenta und A1 weiter vorn. Für alle drei österreichischen Mobilfunknetze zeigen die Ergebnisse der Drive-und Walktests schon einen respektablen Anteil an Samples mit 5G-Empfang. Erfreulich sind insbesondere die hohen Erfolgsquoten, die Magenta und A1 in größeren und kleineren Städten sowie auf den Verbindungsstraßen erzielen. Auch Drei bietet hier gute Werte.

Archillesferse Datenverbindung in der Bahn

Einige Einschränkungen erfahren die sonst überzeugenden Daten-Ergebnisse bei der mobilen Internet-Nutzung auf Zugreisen. Hier entsprechen die von umlaut ermittelten Leistungen im Großen und Ganzen dem Bild, das sich schon bei den Sprachtests zeigte: Im Vergleich zu den anderen Nutzungsszenarien gibt es in der Bahn noch einiges zu verbessern. Dass dies technisch nicht unmöglich ist, zeigt der Vergleich mit den Resultaten der Schweizer Anbieter.

A1 bei Kunden am beliebtesten

Unsere Crowdsourcing-Rubrik weist wie in den Vorjahren einen Vorsprung für A1 aus. Diesmal ist der Abstand zu den anderen Kandidaten aber relativ knapp – gegenüber Magenta auf Platz zwei in der Crowd-Wertung beträgt er nur drei Punkte. Und auch Hutchison Drei schließt relativ nah auf: mit fünf Punkten Abstand zu Magenta. Bemerkenswert am Vorsprung von A1 ist, dass der Anbieter in wirklich allen Einzelwertungen innerhalb der Crowd-Kategorie die Nase vorn hat.

5G erstmals in der Wertung

Erstmals ist in diesem Jahr 5G regulärer Bestandteil des Mobilfunknetztests. Wo das neue Netz bereits verfügbar ist, wurde es in unseren Drivetests und Walktests erfasst und spielt in der Datendisziplin bereits eine wichtige Rolle – abhängig vom jeweils erreichten Ausbaustand. Angesichts der überraschend guten Ergebnisse einiger Kandidaten und der Bedeutung von 5G für die Zukunft hat sich connect entschlossen, in Deutschland, Österreich und der Schweiz jeweils einen Innovationspreis für den 5G-Ausbau zu vergeben.

In den Einzelauswertungen der Drivetests und Walktests im Hinblick auf 5G schneiden alle drei österreichischen Anbieter überraschend stark ab. Insgesamt hat aber Magenta die Nase vorn. In den Großstädten und auf den Verbindungsstraßen weist Magenta den höchsten Anteil an 5G-Samples auf. Demgegenüber hat A1 in kleineren Städten und in den Zügen die Nase vorn – passend zum Anspruch des Anbieters, die 5G-Versorgung in der Fläche voranzutreiben. Insgesamt belegen die Messwerte für alle österreichischen Anbieter einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil von 5G.

Die Einzelbewertungen im Überblick

1. Platz: Magenta, 955 Punkte (max. 1000), connect Urteil: überragend
Zum dritten Mal in Folge erzielt Magenta (ehem. T-Mobile Austria) den Gesamtsieg
in Österreich. Dabei ist die Punktzahl dieselbe wie im Vorjahr, was Magenta als
einzigem Anbieter in der Alpenrepublik die Note „überragend“ einbringt. Sowohl in
der Sprach-als auch in der Daten-Kategorie erzielt der Anbieter die meisten Punkte – Letzteres auch dank starkem Auftritt in Sachen 5G.

2. Platz: A1, 940 Punkte,
connect Urteil: sehr gut
Gegenüber dem Vorjahr fällt A1 Telekom etwas zurück, aber „sehr gut“ sind ihre
Ergebnisse auf jeden Fall und bis zur Note „überragend“ fehlen nur zehn Punkte.
Im Crowdsourcing liegt A1 mit knappem Vorsprung vorn. Dennoch verliert der österreichische Marktführer in der Sprach- Kategorie einige Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Das Daten-Ergebnis – diesmal inklusive 5G – ist praktisch unverändert.

3. Platz: Hutchison3, 892 Punkte,
connect Urteil: sehr gut
Auch Drei fällt im Vergleich zum Vorjahr etwas zurück, erzielt aber nach wie vor verdient die Note „sehr gut“. Der Punkteverlust gegenüber dem letztjährigen Test verteilt sich über alle drei Testkategorien. Im Crowdsourcing liegt Drei aber nah am Ergebnis des Gesamtsiegers Magenta. Auf ihre Resultate bei der 5G-Einzelanalyse
kann die Hutchison-Marke durchaus stolz sein.

>>> Hier geht's zum ausführlichen Netztest von Connect und Umlaut

(bagre)

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