Ein Wirtschaftsinstitut in Deutschland kommt zum Schluss, dass die Unternehmen in der Krise mehr Hilfe bekommen, als sie benötigen. In Österreich werden die Hilfen im Falle eines längeren Lockdowns überdacht.
Wien. 30,5 Milliarden Euro bezahlt die deutsche Bundesregierung als Umsatzersatz für Unternehmen, die im zweiten Lockdown behördlich geschlossen sind. Und das sind etwa 10,4 Milliarden Euro mehr, als sie tatsächlich zum wirtschaftlichen Überleben benötigen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Das IW geht in einer der „Presse“ vorliegenden Berechnung davon aus, dass bei der Branche „Unternehmensdienstleistungen“ im Durchschnitt die Hälfte der Kosten variabel ist, also gar nicht erst anfällt, wenn die Betriebe geschlossen sind. Zwar gebe es Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen, über alle Betroffenen hinweg würde aber rund jeder dritte Euro zu viel gezahlt, schlussfolgert das Institut. Demnach verdienten die betroffenen Betriebe, vor allem aus der Gastronomie und dem Veranstaltungsgewerbe, dank der Entschädigung des Staates in vielen Fällen mehr Geld, als wenn sie geöffnet hätten, schlussfolgerte die „Welt am Sonntag“.