Ein Monat vor dem Ende der Übergangsfrist stehen die Verhandlungen über das künftige Verhältnis Großbritannien-EU auf Messers Schneide. Denn London hat sich politisch einzementiert. Die nächsten Tage werden zeigen, ob ein Deal noch möglich ist.
Brüssel/London. 30 Tage. So viel Zeit bleibt Großbritannien und der EU noch, um ihr künftiges (Wirtschafts-)Verhältnis zu regeln. Pünktlich zum Jahreswechsel werden die Verbindungen zum EU-Binnenmarkt gekappt, auf die Großbritannien im Zuge einer elfmonatigen Übergangsperiode nach dem EU-Austritt am 31. Jänner zurückgreifen durfte. Ohne eine Einigung in den kommenden Tagen droht den Briten der harte Bruch mit ihrem wichtigsten Handelspartner.
1. Worüber verhandeln London und Brüssel seit mittlerweile zehn Monaten?
Über den Preis des Diätprogramms, das sich die britische Regierung aus dem Menü der Post-Brexit-Partnerschaftsoptionen ausgesucht hat: ein schmales Handelsabkommen, das Zölle und Quoten im Warenhandel abschafft, aber sonst Großbritannien vom Binnenmarkt der EU abkoppelt.
2. Warum wollen die Briten nach dem Brexit nicht aus dem Vollen schöpfen?
Weil sich das nicht mit ihren Vorstellungen nationaler Souveränität verträgt. Die konservativen Tories interpretieren diese als hundertprozentige Loslösung von den Spielregeln der EU und als totale Freiheit, ihre eigenen Regeln und Vorschriften zu schreiben.