EM-Qualifikation

Der Rechenweg zur EM für die ÖFB-Frauen

Bayern-Legionärin Carina Wenninger (im Bild jüngst gegen Frankreich) absolviert gegen Serbien ihr 100. Länderspiel.
Bayern-Legionärin Carina Wenninger (im Bild jüngst gegen Frankreich) absolviert gegen Serbien ihr 100. Länderspiel.APA/AFP/DAMIEN MEYER
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Österreich könnte mit einem Sieg zum Abschluss gegen Serbien ein Fixticket für die Endrunde 2022 in England holen. Gewissheit jedoch bringen erst die anderen Gruppen, womöglich ist Geduld gefragt.

Altach/Wien. Drei Jahre nach dem Sommermärchen greift Österreichs Frauennationalteam heute in Altach (18.30 Uhr, live ORF Sport+) gegen Serbien wieder nach der EM-Teilnahme. Das Team von Irene Fuhrmann spielt um ein Fixticket für die Endrunde 2022 in England, ist aber auf Schützenhilfe angewiesen. Noch beschäftigt sich die Teamchefin nicht mit der komplexen Rechnerei. „Fakt ist, dass ein Sieg hermuss, umso höher, umso besser für uns“, sagt Fuhrmann, die dennoch auf kontrollierte Offensive setzt.

Mit einem Sieg könnten die ÖFB-Frauen die Qualifikation als einer der drei besten Gruppenzweiten beenden und damit auf direktem Weg zur Endrunde fahren. Derzeit ist Österreich im bereinigten Ranking der Zweitplatzierten nach fünf Siegen (+18 Tore) und Punkteverlusten gegen Gruppensieger Frankreich (0:0 und jüngst 0:3) Dritter. Mit drei Punkten gegen Serbien ließe man jedenfalls vier andere Gruppenzweite hinter sich. Im Vergleich mit drei Rivalen (Italien, Belgien/Schweiz, Island) könnte es schon am Dienstag eine Entscheidung geben, eventuell ist jedoch Geduld gefragt. Denn coronabedingt werden in zwei womöglich relevanten Gruppen die abschließenden Qualifikationsspiele erst im Februar ausgetragen und damit endgültige Gewissheit bringen. Die Play-off-Teilnahme (April 2021) ist Österreich jedenfalls schon sicher.

Die auf 2022 verschobene EM-Endrunde in England steigt mit 16 Teams. Neben dem Gastgeber sind Frankreich, die Niederlande, Dänemark, Norwegen, Schweden und Deutschland bereits qualifiziert.

Die Jubilarin

„Wenn alles aufgeht, kann es besser nicht kommen“, sagt Carina Wenninger zur EM-Chance. Gegen Serbien könnte sie ein Jubiläum krönen: ihr 100. Länderspiel. Damit steigt die Innenverteidigerin in den illustren ÖFB-Kreis um Nina Burger (109 Einsätze), Sarah Puntigam (104) und Andreas Herzog (103) auf. „Das macht mich sehr stolz“, betont die 29-Jährige. Teamchefin Irene Fuhrmann hebt Wenningers Mindset hervor: „Sie ist ein absolutes Aushängeschild und besticht durch Fleiß, Einstellung und Persönlichkeit.“

Als Wenninger dem Ball nachzujagen begann, war die Welt für Fußballerinnen noch eine andere. Nach Lehrjahren beim SV Thal, Gratkorn und LUV Graz heuerte sie als 16-Jährige auf eigene Initiative mit Viktoria Schnaderbeck bei Bayern München an. Bereits zuvor debütierte sie 2007 unter Ernst Weber für das Nationalteam, das damals im EM-Rennen übrigens noch in der Vorqualifikation antreten musste. „Ich war nicht das Übertalent, aber ich habe durch harte Arbeit viel erreicht“, sagt Wenninger und glaubt: „Mein bestes Spiel kommt noch.“ Vielleicht bei der EM 2022.

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