Coronavirus

3033 Neuinfektionen, aber erneut Rekordwert bei Todesfällen

141 Menschen starben in den letzten 24 Stunden im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion. Einem Bericht der Zeitung „Heute“ zufolge gab es Änderungswünsche aus dem Gesundheitsministerium, was die Zählweise der Infektionen betrifft.

Österreichweit wurden am Dienstag 3033 Neuinfektionen gemeldet. Der sinkende Trend bei den Coronafällen setzte sich somit fort. In den letzten 24 Stunden wurden allerdings 141 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektionen gemeldet. Das bedeutet neuerlich einen Rekordwert.

Mit heutigem Stand (1. Dezember 2020, 9.30 Uhr) sind 3325 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 227.497 sind wieder genesen. Derzeit befinden sich 4482 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung - ein Anstieg von 142 gegenüber Montag, aber ein Rückgang um 207 im Wochenvergleich. 691 Patienten werden davon auf Intensivstationen behandelt (minus zehn im Vergleich zum Vortag).

Insgesamt wurden am Dienstag die Ergebnisse von 23.192 PCR-Tests bekannt gegeben, der Anteil an positiven Testergebnissen im Sieben-Tage-Schnitt betrug knapp 16 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank von 360,9 am Montag auf 345,8. 558,7 war der Wert vor zwei Wochen, zu Beginn des zweiten Lockdowns.

Neuinfektionen in den Bundesländern:

Bevor das Gesundheitsministerium die Kennzahlen veröffentlichte, kam es einem Bericht der Gratiszeitung "Heute“ zufolge zu Ungereimtheiten zwischen Ministerium und Ländern. Offenbar hatte das Gesundheitsministerium kurz vor den geplanten Änderungen des Lockdowns die Länder gebeten, künftig die tendenziell viel niedrigeren Werte aus dem Elektronischen Meldesystem (EMS) der Labore zu übermitteln. Dem Bericht zufolge seien beispielsweise derzeit 200 Tote im EMS noch nicht erfasst, die den Ländern aber bereits bekannt sind.

Zumindest aus dem Burgenland wurde dieses Ansinnen des Ministeriums bestätigt, von den Landesbehörden aber nicht umgesetzt. Auch das Burgenland sei angewiesen worden, die EMS-Zahlen zu übermitteln, war aus dem Koordinationsstab Coronavirus des Landes zu hören. Man werde aber weiterhin die amtlich bestätigten Zahlen weiterleiten, die man von den Bezirksbehörden erhalte, hieß es.

Kritik kam auch von den Neos. "Mit diesem Verhalten setzt der Minister das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger aufs Spiel", sagte Gesundheitssprecher Gerald Loacker in einer Aussendung. Weite Bevölkerungsteile würden ohnedies die Sinnhaftigkeit der Regierungsmaßnahmen bezweifeln, so der pinke Abgeordnete. Daher sei es umso schlimmer, wenn Gesundheitsminister Anschober beginne, "mit den Zahlen zu spielen" - und das just am Tag vor Verkündung etwaiger Lockerungsschritte.

Das EMS wird von Bezirksbehörden und Laboren befüllt. Parallel dazu erhebt das Innenministerium Zahlen im Rahmen der Koordination des Staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements im Einsatz- und Koordinationscenter (EKC).

Die aktuellen Zahlen zur Entwicklung in ganz Österreich lagen am Dienstag erst am Nachmittag vor, nachdem auf der Homepage des Gesundheitsministeriums zeitweise technische Probleme als Ursache für die Verspätung angeführt worden waren. Um 15:20 vermeldete das Ministerium schließlich die amtlich bestätigten Zahlen. Die Antwort des Gesundheitsministeriums auf Anfrage bezüglich des "Heute"-Berichts war noch ausständig.

(APA/red.)

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