Coronakrise

„Sind am Limit“: Postgewerkschaft warnt vor Paketflut zu Weihnachten

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Man arbeite bis in die Abendstunden, dennoch könne die Paketflut nicht bewältigt werden, klagt die Postgewerkschaft und fordert Maßnahmen. Postchef Pölzl sagt, man sei für den Andrang zu Weihnachten gut vorbereitet.

„Die Situation in der Paket- und Briefzustellung bei der Österreichischen Post AG sieht vor Weihnachten leider nicht gut aus“, so Kurt Holzer Vorsitzender der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) von Wien, Niederösterreich und Burgenland. Gearbeitet werde „bis in die Abendstunden, dennoch kann die Paketflut nicht bewältigt werden“. In allen Bereichen würde „am Limit“ gearbeitet, schreibt er in einer Aussendung.

„Zu den riesigen Paketmengen belasten auch noch die betriebsinternen Corona Maßnahmen“, heißt es weiter. Gemeint ist damit der versetzte Dienstbeginn. In den finsteren Nachmittagen käme es oft zu „gefährlichen Situationen“. Die Gewerkschaft fordert eine Beendigung des versetzten Dienstbeginns und die Wiedereinführung der kontaktlosen Paketzustellung.

„Mittlerweile sind fast 90 Prozent der Kapazitätsgrenze erreicht“, erklärte auch das Post-Logistikzentrum für Niederösterreich in Hagenbrunn gegenüber dem ORF.

Post-Sprecher Michael Homola sagt aber, man sei gut vorbereitet. Man habe den Mitarbeiterstand auf österreichweit 20.000 aufgestockt, allein heuer seien 1300 Mitarbeiter hinzugekommen. Der bisher stärkste Paket-Zustelltag aller Zeiten war laut Post-Angaben der 24. November. An diesem Tag sind 917.000 Pakete verschickt worden.

Pölzl: „Sind vorbereitet“

Post-Chef Georg Pölzl rechnet damit, dass zu Weihnachten Tagesspitzen von einer Million Paketen erreicht werden. In Summe dürften es über das Jahr mehr als 150 Millionen Pakete werden.  Bisher gab es 2020 einen Anstieg um ein Drittel, im Spitzenmonat April in der ersten Lockdown-Phase sogar um etwa 70 Prozent zur Vorjahresperiode. An Spitzentagen gab es damals wie zu Weihnachten 2019 etwa 750.000 Pakete. Bereits Mitte November erklärte Pölzl, man sei auf „den Paketsegen“ in der Weihnachtszeit vorbereitet.

So sehr die Coronakrise den Paketversand beschleunigt hat, so sehr gingen Briefe und Werbepost zurück. Da hier die Fixkosten hoch waren, hat das in Summe bei steigendem Umsatz den Gewinn des Unternehmens geschmälert, sagte Pölzl anlässlich der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal 2020 (Juli - September).

Während der Umsatz in den ersten neun Monaten um 2,4 Prozent auf praktisch 1,5 Milliarden Euro zulegte, fiel der Gewinn (EBIT) um 37,3 Prozent auf 81,4 Millionen Euro. Die Covid-Krise hat die Post in der Größenordnung von 50 Millionen Euro gekostet, schätzt Pölzl. Jeweils die Hälfte davon waren zusätzliche Kosten und entgangene Umsätze. Wie es weiter geht hänge von den noch zu treffenden Maßnahmen ab.

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(APA/Red.)

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