Kritik an Website

Onlinehändler-Verzeichnis "Kaufhaus Österreich" kostete 627.000 Euro

Archivbild von Wirtschafts- und Digitalisierungministerin Margarete Schramböck, die die Seite gemeinsam mit der Wirtschaftskammer umsetzte.
Archivbild von Wirtschafts- und Digitalisierungministerin Margarete Schramböck, die die Seite gemeinsam mit der Wirtschaftskammer umsetzte.Die Presse/Clemens Fabry
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Wer „Schuhe“ sucht, soll nicht zuerst beim Bergbauern-Hofladen landen. Das Wirtschaftsministerium will nach Kritik nun Verbesserungen bei den Kategorisierungen umsetzen.

Das derzeit viel kritisierte Onlinehändler-Verzeichnis "Kaufhaus Österreich“, das Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer am Montag präsentierten, kostete in Summe 627.000 Euro, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag mit. Die Abwicklung sei über bestehende Rahmenverträge erfolgt. Die Website sei ins Leben gerufen worden, um den österreichischen Handel gerade in Zeiten des Lockdowns zu unterstützen, so die Wirtschaftskammer. An der Nutzerfreundlichkeit werde gearbeitet.

In den sozialen Medien spotten User seit Montag über zweifelhafte Sucherergebnisse und eine schlechte Nutzbarkeit der Seite. Wer beispielsweise auf der Seite derzeit nach "Schuhen" sucht, dem werden ein Tischtennis-Shop, eine Bergbauern-Seite und ein Angebot für Kinderbekleidung als erste Präferenzen angezeigt.

Rund 1000 Händler gelistet

"Nach dem Start und den Rückmeldungen der Nutzer zum Suchsystem arbeitet das Projektteam aktuell und intensiv gemeinsam mit den Händlern daran, die Kategorisierungen im Kaufhaus Österreich zu verbessern", hieß es aus dem Ministerium. Verbesserungsmaßnahmen würden ab sofort kontinuierlich freigeschaltet, sobald sie verfügbar seien. In einem ersten Schritt würden Produktnamen wie etwa "Schuhe" mit der Kategoriensuche verknüpft, um bessere Suchergebnisse zu liefern.

Das virtuelle Kaufhaus wurde vom staatlichen Bundesrechenzentrum programmiert, Medieninhaber der Internetpräsenz sind das Wirtschaftsministerium und die Wirtschaftskammer, die Internet-Domain gehört dem Wirtschaftsministerium. Für den Betrieb der Website ist die Wirtschaftskammer zuständig. Via Firmen A-Z habe die WKÖ das Ministerium unterstützt, Händlerinnen und Händler anzusprechen, sich für das "Kaufhaus Österreich" zu registrieren. Bisher sind rund 1000 Onlinehändler gelistet.

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