Leitartikel

Die „Wolfkrieger“-Diplomatie schadet Chinas Ruf in der Welt

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MACAU-CHINA-HONG KONG-POLITICS-ANNIVERSARYAPA/AFP/PHILIP FONG
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Peking hat sich Australien als Prügelknaben auserkoren. Doch mit seiner aggressiven Außenpolitik fördert es nur die Kooperation der Gegenspieler.

Wehe, wenn sie einmal losgelassen sind: Chinas „Wolfskrieger“ streunen durch die globale Wildnis, attackieren einmal hier, einmal dort, um Furcht und Schrecken zu verbreiten. Besonders der Sprecher des Außenamts in Peking, Lijian Zhao, exponiert sich als Oberrowdy; zuletzt, als er ein gefälschtes Foto verbreitete, das einen australischen Soldaten mit blutigem Messer zeigt, der scheinbar einem Kind die Kehle durchschneiden will.
Nur zur Erinnerung: Es ist die australische Regierung, die eine Untersuchung wegen Kriegsverbrechen – die mögliche Ermordung von 39 Zivilisten – eingeleitet hat, die ihre nach Afghanistan entsandten Soldaten begangen haben. Was hat Chinas Regierung getan, um die Internierung von über einer Million muslimischer Uiguren in Xinjiang, die Unterdrückung buddhistischer Tibeter im Hochland oder das brutale Vorgehen gegen Demokratie-Aktivisten in Hongkong aufzuklären, möchte man „Wolfskrieger“ Zhao fragen. Natürlich nichts, den Peking hat die repressiven Maßnahmen selbst angeordnet.

Die kommunistischen Machthaber verfolgen mit ihrer „Wolfskrieger“-Diplomatie zwei Ziele: Zum einen geht es darum, das eigene Publikum im Inland zu beeindrucken: Seht her, unter Xi Jinping zeigt China der Welt wieder, wie stark es ist! Die „Zeit der Demütigung“ ist vorbei, jetzt ist es die Volksrepublik, die andere Staaten herumschubst. Zum anderen enthält sie eine Botschaft ans Ausland: Traut euch ja nicht mehr, China zu widersprechen oder euch mit den USA gegen die Volksrepublik und ihre Interessen zu verbünden. Die Antwort darauf sind diplomatische Prügel und Sanktionen!

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