Analyse

UniCredit: Wie Mustiers Plan zerfiel

Remo Casilli
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Jean Pierre Mustier, Chef der Bank-Austria-Mutter UniCredit, verlässt im April das italienische Kreditinstitut – und macht den Weg frei für eine staatlich orchestrierte Bankenfusion.

Der überraschende Abgang von Jean Pierre Mustier als UniCredit-Chef offenbart vor allem eines: den Einfluss der italienischen Politik auf die Wirtschaft. Um ihre Wünsche in der zweitgrößten Bank des Landes durchzusetzen, muss sie nicht einmal am Unternehmen direkt beteiligt sein.

Die Entscheidung Mustiers, UniCredit mit Vertragsende im April zu verlassen, kam nach einem Konflikt mit dem Verwaltungsrat über die künftige Strategie der Bank. Der Franzose hatte Ende 2019 mit seinem Plan „Team 23“ verkündet, den Fokus auf die eigene Bankengruppe zu richten. Er wollte seinen harten, aber bis dahin erfolgreichen Sparkurs fortsetzen, sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und nur organisch wachsen – sich also fernhalten von den in der europäischen Bankenbranche kursierenden Übernahmefantasien. Immerhin besitzt UniCredit bereits Banken in Deutschland (Hypo-Vereinsbank), in Österreich (Bank Austria) und in großen Teilen Osteuropas.

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