Das für lange Zeit erdgrößte Radioteleskop in Arecibo, bekannt auch von James Bond, ist nach 57 Jahren höchst erfolgreicher Forschungsdienste eingestürzt.
Die Geschichte des Radioteleskops Arecibo, das Kinogängern 1995 als Kulisse für den James-Bond-Film „Golden Eye“ bekannt wurde, begann wie aus der Feder des Bond-Ersinners Ian Fleming: Bei dem bedroht immer eine böse Macht die freie Welt, oft mit der Hilfe von Forschern, die neue Waffen bzw. Tücken ersinnen. Im Fall von Arecibo saß das Böse im Kreml, und der militärisch-industrielle Komplex der Sowjetunion hatte ihm Langstreckenraketen zur Verfügung gestellt, gegen die es keine Abwehr gab, weil man ihren Anflug nicht rechtzeitig bemerken konnte.
Aber hoch in der Atmosphäre würden die Raketen Spuren hinterlassen, die sich im Radar zeigen, spekulierte die Wissenschaftsabteilung im US-Verteidigungsministerium – DARPA, in ihrem Ideenreichtum vergleichbar mit Q vom MI5 –, möglicherweise konnte man auch aus Radarreflexionen des Monds auf Radarstationen in der Sowjetunion schließen. Also wurde von 1960 bis 1963 mit US-Geld ein riesiges Radioteleskop – mit einer Reflektorschüssel von 305 Meter Durchmesser, über der an drei Türmen 900 Tonnen Instrumente hingen – in Arecibo in Puerto Rico hochgezogen, in einem Karstgebiet, in Höhlen war auch Platz für Bunker für den Fall einer Attacke.