Allein. Urlauber suchen Idyllen wie hier im Tennengebirge im Salzburgerland.
Ausnahmewinter

Eigene Wege gehen statt Schlange stehen

Der Ausnahmewinter 2020 wird sanft. Bei Langlauf, Skitour und Winterwandern ist mit einem Boom zu rechnen. Fragt sich nur, ab wann.

Manchmal klingt es noch, als könnte dieser Winter ein ganz normaler werden. Dabei handelt es sich weniger um Halluzinationen als um kleine, feine Verwechslungen: Wenn rund um Kitzbühel demnächst zum „Kat Walk“ gerufen wird, dann sind nicht Partygänger gefragt sondern Leute, die mit Weißwurst-und-Champagner-Einkehr wenig anfangen können, lieber ihren Tee einsam im Tiefschnee schlürfen und froh sind, wenn keine aufgetakelten Geländewagen ihre Wege kreuzen. Der Kat Walk ist ein neuer Weitwanderweg, der sich im Sommer auf bis zu 60 Kilometer langen Exkursionen von Berg zu Berg bewährt hat und nun als Wintervariante zur Disposition steht. Bis zu einer Woche kann der Ausflug zu Fuß oder mit Tourenski in die alpine Einsamkeit dauern. Immerhin sind lokale Bergführer dabei, werden Transfers und Gepäckservice angeboten.

»Après-Ski, am Lift anstellen und in der Gondel sitzen werden als größte Risken gesehen.«


Es wird einiges anders sein in diesem Winter, zudem vieles auch unplanbar. Aber in einem Punkt sind sich Experten und Zielgruppe ziemlich einig: Natur und Einsamkeit werden stark gefragte Werte sein, Après-Ski und überfüllte Seilbahnen eher schwer vermittelbar. Das bestätigte auch eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent, wonach Après-Gaudi, am Lift anstellen und in der Gondel sitzen als größte Risken gesehen werden. Da überrascht es wenig, dass die Möglichkeiten, sich eigenständig in der Winterlandschaft zu bewegen, heuer besonders gesucht sind. Die klassische Methode ist das Winterwandern. Vor Kurzem noch von Skifahrern gern als Pensionistensport belächelt, hat es gute Chancen, zum Trendthema in dieser Wintersaison zu werden. Davon ist auch Elias Walser überzeugt. Der Tourismuschef in der Olympiaregion Seefeld ist sicher, dass das in diesem Winter groß rauskommen wird. „Wir haben schon viele konkrete Anfragen“, ergänzt er. Seefeld hat mit seiner hochplateauartigen Umgebung auch ziemlich gute Voraussetzungen. Mehr als 140 Kilometer geräumte Winterwanderwege verteilen sich rund um Seefeld, Mösern und Leutasch. Zudem ergänzt seit Kurzem ein Weitwanderangebot das Programm. Vier Etappen, verteilt auf vier Tage mit Streckenlängen zwischen zehn und 16 Kilometern, sind das Programm inklusive einer Hüttenübernachtung. Unterkunft und Gepäckservice werden organisiert.

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