In der „ZiB 2“ wurde der Bundeskanzler mit seiner Aussage über Menschen mit Migrationshintergrund als Virus-Einschlepper konfrontiert. Im 22 Minuten langen Gespräch wurde Kurz zunehmend ungeduldig.
Dass Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) einmal Außenminister war, blitzte immer wieder durch im Gespräch mit Armin Wolf in der „ZiB 2“ am Mittwochabend. Am Nachmittag hatte die Regierungsspitze die ersten Lockerungen nach dem Lockdown bekannt gegeben. Am Abend dann rechtfertigte Kurz die Maßnahmen gerne mit Blick auf das Ausland: Bei den Masken für Kinder ab zehn Jahren verwies Kurz auf Frankreich und Teile Deutschlands, wo schon Sechsjährige Masken tragen müssten. Beim Thema Quarantäne für Reiserückkehrer hieß es, Deutschland mache es ebenfalls so. Hier führte Kurz‘ Blick auch Richtung Osten, er wolle nicht, dass die Menschen Silvester in Bratislava oder Prag feierten, wo die Gastronomie im Gegensatz zu Österreich wieder aufsperre.
Man müsse vorsichtig sein, was das Ausland betreffe, sagte Kurz und zählte ein paar Staaten auf: Ungarn, Slowenien, Kroatien, Länder am Westbalkan. Länder, aus denen viele Menschen, die in Österreich leben, stammen. Kurz weiß das freilich, er war einmal Integrationsminister, was man seltener merkt. Mit einer Aussage bei der nachmittäglichen Lockdown-Pressekonferenz hatte der Kanzler viele Menschen verärgert. Wörtlich sagte Kurz, dass „insbesondere Menschen, die den Sommer in ihren Herkunftsländern verbracht haben“ das Virus wieder verstärkt eingeschleppt hätten.