Auf dem Kronplatz ist viel Platz: Mittlerweile auch für das "Lumen", ein Museum für Bergfotografie.
Ski-Kultur Südtirol

Kronplatz: Ein Skiberg erfindet sich neu

Er war nie eine Schönheit, eine Primadonna, sondern ein unauffälliges und gut funktionierendes Skigebiet. Nun bekam der kahlköpfige Kronplatz im Südtiroler Pustertal ein Lifting, geschmückt mit Glamour und Kultur.

Der Gipfel des Kronplatz ist eine Kuppe. Ihr Vorteil: Freie Sicht auf die Gebirge rundum.
Der Gipfel des Kronplatz ist eine Kuppe. Ihr Vorteil: Freie Sicht auf die Gebirge rundum.IDM Südtirol/Manuel Kottersteger

Wer zum Kronplatz kommt, fährt Ski. Und sonst nichts. Der kahlköpfige Buckel ist seit vielen Jahren ein grundsolides, gut funktionierendes Skigebiet mit einem umfassenden, vielseitigen Angebot. Mit seinen 32 Liften und 119 Pistenkilometern ist der Hausberg von Bruneck eine touristische Größe in Südtirol, schaffte es in seiner langen Geschichte aber nie zum Glamour im Stil einer Lollobrigida oder Loren, sondern begnügte sich mit dem Nimbus einer fleißigen Hausfrau, um es mit einschlägigen italienischen Klischees auszudrücken.
Für glamouröse Mondänität gibt es südlich des Brenners Cortina d'Ampezzo oder Madonna di Campiglio, wo sich überwiegend italienische Society die Zeit vertreibt, während das betuchte deutschsprachige Publikum bekanntermaßen unverdrossen nach Kitzbühel pilgert. Wer gern ausgiebig Ski fährt, Wert auf gründlich beschneite Pisten und moderne Aufstiegshilfen legt und dazu auf ein solides und umfangreiches Angebot an Hütten, der war und ist am Kronplatz gut aufgehoben.

Mutiert zum Kultur- und Luxusberg

Auf mehr als 2000 Metern gibt das Lumen einen Blick auf den Naturpark Fanes frei.
Auf mehr als 2000 Metern gibt das Lumen einen Blick auf den Naturpark Fanes frei. IDM Südtirol/Paolo Riotzi

Aber die Zeiten ändern sich. Wunderbar Ski fahren kann man hier immer noch, doch der Zeitgeist sorgt dafür, dass der Spaß auf der Piste nicht mehr das allein dominierende Thema beim Winterurlaub ist. Und so ändern sich auch die Zeiten am Kronplatz. Der Skiberg wird zum Kultur- und Luxusberg. Die Voraussetzungen dafür sind auf den ersten Blick nicht schlecht.
Der baumlose Gipfel wirkt wie eine riesige Aussichtsplattform, auf der viel
Platz für neue Aktivitäten ist. Dort oben kommen drei Kabinenbahnen und mehrere Sessellifte zusammen und schaufeln viele Menschen auf das 2275 Meter hohe Plateau, wo bislang ein Bergrestaurant, zwei Skihütten und eine Gaststätte des italienischen Alpenvereins CAI sich das Geschäft auf konventionelle Art teilten. Mittendrin steht seit dem Jahr 2003 die massive Friedensglocke Concordia.In den letzten Jahren wurde fleißig gebaut oben auf dem Berg, und zwar nicht etwa nur für neue Skihütten oder die übliche Erlebnisgastronomie, sondern für Dinge, die man mit klassischem Wintersport nur wenig in Verbindung bringen würde.

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