Er schleicht sich leise an, mit zwei listigen Augen beobachtet er drei dicke Hühner. Zählen lernen mit Krimispannung: „Ein Fuchs - 100 Hühner" ist ein nettes Büchlein für Dreijährige.
Die armen Füchse. Sie werden ihren Ruf als listige, böse Jäger eher nicht mehr los. Während der Wolf in der Kinderbuchliteratur eine recht eindrucksvolle Charakterwandlung durchgemacht hat (einmal bäckt er Kuchen, dann ist er „ein Freund wie kein anderer“, irgendwo muss er sogar ein Nachthemd mit Rüschen tragen), ist der Fuchs dort, wo er immer war. Schlechtes Karma, offenbar. Aber was soll's, wir brauchen Bösewichte - und Hamstern oder Schildkröten fehlt bekanntermaßen das gewisse Etwas.
In „Ein Fuchs - 100 Hühner“ sucht jedenfalls ein hungriger Rotpelz mit zwei listigen Augen nach Beute - und entdeckt drei dicke Hühner. Mit vier tapsenden Pfoten pirscht er sich an die flauschigen Hühner an, die fünf Eier ausbrüten. Ohne zu viel vom wunderbar illustrierten „Bilderbuch-Thriller“ zu verraten: Es wird ganz schön spannend, die Federn fliegen, und das Ende ist äußerst vergnüglich. Das Zählbuch ist für die ganz Kleinen gedacht, was bedeutet, dass es eigentlich nur bis zehn geht - und dann noch schnell auf hundert springt. Das ist ja bekanntermaßen die Kleinkindzahl für ganz, ganz viel. Sehr nett gemacht, das Buch. Schade nur, dass die Seiten nicht aus festem Karton sind - es wird mit Sicherheit öfter als einmal gelesen.
Kate Read: Ein Fuchs - 100 Hühner. Der Bilderbuch-Thriller zum Mitzählen. Erschienen bei Knesebeck. 32 Seiten, 13 Euro. Alter: Ab drei Jahren.