Interview

Russell Crowe: „In der Gesellschaft brodelt Wut“

Als Skinhead in „Romper Stomper“ erregte Crowe 1992 internationale Aufmerksamkeit, fünf Jahre später folgte sein Durchbruch in Hollywood.
Als Skinhead in „Romper Stomper“ erregte Crowe 1992 internationale Aufmerksamkeit, fünf Jahre später folgte sein Durchbruch in Hollywood.(c) Antonio Calanni / AP / picturedesk
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Russell Crowe spielt in seinem neuen Thriller einen Psychopathen, der eine junge Frau tyrannisiert. Der Schauspieler im Gespräch über die Wut in der westlichen Gesellschaft, seine eigenen Gefühlsausbrüche und die Selbstisolation im australischen Busch.

Mit dem Thriller „Unhinged – Außer Kontrolle“ (ab 16. Juli im Kino) meldet sich Russell Crowe auf der Leinwand zurück. In ihm spielt er einen aggressiven Autofahrer, der einer Frau das Leben zur Hölle macht. „Die Presse am Sonntag“ konnte sich via Zoom mit ihm unterhalten – und erlebte einen entspannten und gut aufgelegten Crowe, der für das Interview im Poloshirt und mit grauem Bart in einem Tonstudio Platz genommen hatte.


Sie sind mit Rollen von großer emotionaler Komplexität bekannt geworden. Nun spielen Sie in „Unhinged“ einen Psychopathen, der nur eine einzige Emotion zu kennen scheint. Für Sie ein Kinderspiel, oder?

Russell Crowe: Oh nein, das war schwieriger, als es klingt. Ich weiß, wie ich die Psychologie einer Figur aufbaue, und gerade bei vielschichtigen Figuren wie etwa John Nash in „A Beautiful Mind“ oder Roger Ailes in „The Loudest Voice“ gehört dazu ein detailreiches emotionales Gerüst, das sie von innen zusammenhält. Im Idealfall entstehen dabei komplexe, wahrhaftige Porträts mit einer Vielzahl kleinster Ecken und Kanten. Nun einen Mann spielen zu müssen, der ganz ohne Menschlichkeit, ohne Empathie, Charme oder Humor daherkommt, war so ungewohnt, dass es eine echte Herausforderung war.

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