Die Schauspielerin Senta Wengraf ist 96-jährig in Wien gestorben. Sie war viele Jahre lang Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt und aus Film und Fersehen bekannt.
Die österreichische Schauspielerin Senta Wengraf, bekannt aus den "Sissi"-Filmen und langjähriges Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt, ist am Sonntagnachmittag in ihrer Wiener Wohnung 96-jährig verstorben. Das bestätigte das Theater in der Josefstadt. Zuvor hatte der "Kurier" unter Berufung auf das enge Umfeld der Familie berichtet.
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer kondolierte in einer Aussendung: „Senta Wengraf wird uns allen unter anderem als Gräfin Bellegarde an der Seite von Romy Schneiders Sissi in Erinnerung bleiben. Sie hat als Filmschauspielerin die österreichischen Nachkriegsjahre entscheidend mitgeprägt“. Wengraf hat aber auch als Muse großer Männer - von Opernführer Marcel Prawy bis zu Altkanzler Bruno Kreisky - Schlagzeilen gemacht.
Wengraf kam am 10. Mai 1924 in Wien zur Welt - lange Zeit nannten die Lexika 1927 als Geburtsjahr. Die Schauspielschule absolvierte sie während des Zweiten Weltkriegs. Unmittelbar danach debütierte sie am Wiener Volkstheater, um zunächst ihre Sporen an verschiedenen Häusern in Österreich und Deutschland zu verdienen.
Ab 1955 spielte sie vor allem an der Josefstadt, deren Ensemble sie fast bis zur Jahrtausendwende angehörte. Noch 1998 gab sie in Otto Schenks Inszenierung von Horváths "Glaube Liebe Hoffnung" die Miederwarenhändlerin Prantl, eine herzhafte Giftspritze von der Art jener "waschechten Wienerin", deren Charme etwa die chemische Zusammensetzung von Vitriol im Zuckerguss haben dürfte.