Crowdfarming

Die Oliven fremder Haine

Der Traum vom eigenen Obstgarten: Die Onlineplattform Crowdfarming macht ihn möglich.

Der verklärte Traum vom eigenen Obstgarten, selbst gepflanzten Bäumen, denen man beim Reifen zusehen kann, der eigenen kleinen Ziege, die Milch liefert, und dem daraus eigenhändig gewonnenen Käse raubt selbst so manchen Vollblutstädtern zwischen den hohen Wänden ihrer Altbauwohnungen von Wien Alsergrund bis Mariahilf spätnachts noch den Schlaf. Oft lässt sich das aus Mangel an Zeit, Raum oder Expertise besonders in städtischer Umgebung nicht umsetzen. Das spanische Crowdfarming-Projekt stellt hier ein der Traumvorstellung nahekommendes Substitut bereit: Hier adoptiert man den Obstbaum, dessen Früchte man dann schließlich verzehrt.

Aber zurück zum Urspung: Entstanden ist die Plattform auf einer Orangenplantage nahe Valencia in Spanien. Die Brüder Gonzalo und Gabriel Úrculo haben 2015 die Farm „Naranjas de Carmen“ ihres Großvaters übernommen. Eine kostendeckende Produktion war durch die fluktuierende Nachfrage, die vielen Zwischenhändler und die Transportkosten so nicht möglich. Beide waren obendrein von der herkömmlichen Lieferkette enttäuscht und wollten ihre Früchte direkt an den Mann und die Frau bringen. Zuerst hörten sie sich also bei Verwandten und Freunden um, boten ihnen Patenschaften von einzelnen Orangenbäumen an. Bald folgte eine Onlineplattform für selbige, innerhalb von zwei Jahren waren mehr als 10.000 Patenschaften vergeben, und die Plantage war neu bepflanzt worden.

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