Klimaschutz

Regeln für „grüne“ Batterien

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Batterien sollen laut EU-Kommission umweltfreundlicher werden. Der weltweite Bedarf könnte sich bis 2030 vervierzehnfachen.

Brüssel. Von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling: Die EU-Kommission will für umweltfreundlichere Batterien in der EU sorgen und hat am Donnerstag entsprechende Regeln vorgeschlagen. „Wir wollen, dass alle Batterien für den EU-Markt gemeinsame Anforderungen erfüllen, egal, wo sie hergestellt wurden“, sagte Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius in Brüssel.

Ziele sind eine umweltschonendere Herstellung und längere Lebensdauer der Batterien sowie die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards bei der Gewinnung wichtiger Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt. Diese Stoffe sollen am Ende eines Batterielebens zudem stärker recycelt werden.

Ab 2026 soll es Mindeststandards zur Leistungsfähigkeit und Lebensdauer sowohl für haushaltsübliche Batterien als auch für Industriebatterien geben. Für wiederaufladbare Batterien für die Industrie und Elektrofahrzeuge wäre ab Juli 2024 eine CO2-Bilanz notwendig. Später dürfte diese Bilanz einen bestimmten Wert nicht überschreiten.

Im Zentrum des Vorschlags stehe der Kreislaufgedanke, sagte Sinkevičius. Laut Vorschlag sollen im Jahr 2030 bereits 70 Prozent der Altbatterien aus Haushalten gesammelt werden. Derzeit liegt das Ziel laut Kommission bei 45 Prozent. Größere Batterien – etwa aus der Industrie oder von Elektroautos – sollen vollständig gesammelt werden. Für bestimmte neue Batterien ist ab 2030 ein Mindestmaß recycelter Komponenten vorgesehen. Auch die Weiterverwendung zum Beispiel von E-Auto-Batterien als stationäre Energiespeicher soll verstärkt werden.

„Pass“ für große Batterien

Verbraucher sollen mithilfe von QR-Codes Informationen über Lebensdauer, Ladekapazität, Entsorgung oder schädliche Inhaltsstoffe von Batterien erhalten. Große Batterien sollen dank eines „Batteriepasses“ nachverfolgbar sein.

Die Kommission nimmt mit ihren Vorschlägen einen Zukunftsmarkt in den Blick. „Es wird erwartet, dass sich der weltweite Bedarf an Batterien bis 2030 vervierzehnfacht“, sagte EU-Kommissionsvize Maroš Šefčovič.

Die EU könnte zum zweitgrößten Batteriemarkt hinter China werden. „Aber für die grüne, nachhaltige Zukunft, zu der sich Europa verpflichtet hat, sollten grüne, nachhaltige Batterien den Strom liefern.“ Das mache neue Regeln notwendig. Der einheitliche Rahmen werde der Industrie bei Innovationen und der Vorbereitung auf den wachsenden Markt helfen. (APA/DPA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.12.2020)

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