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SPÖ-Manager: Wo sind sie geblieben?

Netzwerkerin Brigitte Ederer holte Wolfgang Hesoun zu Siemens.
Netzwerkerin Brigitte Ederer holte Wolfgang Hesoun zu Siemens. HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk
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Ein „Roter“ wird Casinos-Präsident, aber so rot ist er gar nicht. Kein Einzelfall: Waschechte rote Manager sind rar geworden. Wegen der politischen Farbenlehre? Nicht nur.

Es ist so weit: Am kommenden Mittwoch wird Siemens-Chef Wolfgang Hesoun in den Aufsichtsrat der Casinos Austria gewählt, und dann wird er auch gleich zum Präsidenten des Kontrollgremiums ernannt werden. Das wurde übrigens bereits Anfang September an dieser Stelle angekündigt, unter dem Titel: „Der rote Manager, dem die ÖVP vertraut“. Gut, es war ein wenig gemogelt: Natürlich, Hesoun ist SPÖler. Aber halt eher auf dem Papier. In Wahrheit hat er sich schon sehr von seiner Partei entfernt: Konzernbashing, Proteste gegen den Zwölf-Stunden-Tag – das ist eher nicht sein Ding. Doch irgendwie dürfte er damit voll im Trend liegen. Täuscht die Wahrnehmung, oder sind waschechte, prononcierte SPÖ-Manager zur seltenen Spezies geworden?

Harald Katzmair analysiert seit über 20 Jahren Machtnetzwerke in Österreich, und sein Befund ist eindeutig: „In den vergangenen Jahren sind SPÖ-Manager systematisch weniger geworden.“ Erraten: Die für die Sozialdemokratie betrübliche Entwicklung hat im Jahr 2000 unter der schwarz-blauen Koalition von Wolfgang Schüssel eingesetzt. Katzmair: „Da ist es bekanntlich in der Verstaatlichten zu Privatisierungen gekommen. Und das war so etwas wie der Initialpunkt für die Reduktion.“

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