Der Delegationsleiter der FPÖ im Europaparlament verteidigt die umstrittenen Aussagen von Sarrazin: "Militanz und Integrationsunwilligkeit müssen thematisiert werden".
Der frühere Berliner SPD-Finanzsenator Thilo Sarrazin vertritt in seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" nach Ansicht von Andreas Mölzer "die richtigen Thesen". Daran könne auch der Umstand nichts ändern, dass das heutige Vorstandsmitglied der deutschen Bundesbank mitunter überschießende Formulierungen verwende, fügte der FPÖ-Delegationsleiter im Europäischen Parlament am Montag in einer Aussendung hinzu.
Insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland, aber auch in anderen Ländern Europas wie beispielsweise in Österreich müsse es zu einer tiefgreifenden Diskussion über den Themenbereich Islam und Integration kommen. "Denn hier hat das politische Establishment völlig versagt. Militanz und Integrationsunwilligkeit wurden unter den Teppich gekehrt und stattdessen wird entgegen der Wirklichkeit das Bild einer multikulturellen Idylle gezeichnet", kritisierte Mölzer.
Daher sei zu hoffen, dass Sarrazins Buch über die Grenzen Deutschlands hinaus den Anstoß zu einer Diskussion über Zuwanderung und Integration geben werde, meinte Mölzer. "Denn mit Rücktrittsaufforderungen an Sarrazin wird sich das Problem mit Sicherheit nicht lösen lassen. Vielmehr gilt es, eine Politik zu schaffen, die sich an den Bedürfnissen der autochthonen Bevölkerung orientiert", so der freiheitliche Europa-Abgeordnete.
(APA)