Die jungen Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future klagen die älteren Generationen an. Solidarität ist trotzdem ein wichtiger Grundpfeiler der Bewegung – und diese gibt es in beide Richtungen.
Die Zahlen sind in der Tat beeindruckend: 7,6 Millionen Menschen nahmen in 185 Ländern an über 6000 Demonstrationen teil. Auf die Straße hatte sie der mehrtägige globale Klimastreik im September vergangenen Jahres gelockt – eindeutig der Höhepunkt der Mobilisierung der Klimabewegung Fridays for Future. Selbst die Pandemie tut dem Engagement der jungen Aktivistinnen und Aktivisten, das mit den freitäglichen Schulstreiks ihrer Galionsfigur Greta Thunberg 2018 ihren Anfang nahm, keinen Abbruch. Der Bewegung ist es gelungen, die Stoßkraft verschiedener nationaler Umweltbewegungen unter einem Dach zu vereinigen. Sie knüpft an die politischen Argumentationen an, die in der globalen Umwelt- und Klimagerechtigkeitsbewegung seit den 1990ern vorgebracht werden.
Global, jung und weiblich
Auch in Österreich wird die Bewegung von Schülerinnen, Schülern und Studierenden getragen. „Das ist aus historischer Perspektive relevant, weil Umweltaktivismus bei uns, aber ebenso auf internationaler Ebene meist durch etablierte Organisationen wie Greenpeace, Global2000, WWF eingebracht wurde“, sagt die Soziologin Antje Daniel vom Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien. „Die Bewegung hat es geschafft, das Thema erneut auf die Straße zu bringen, ihm politische Relevanz zu verleihen und es gesellschaftlich breiter zu verankern.“ Neben dem Standort Wien existieren in Österreich 28 Regionalgruppen.