Klaus Luger bezeichnet die Pläne von ÖVP und Grünen, wonach nur zwei Haushalte zusammen feiern dürfen, als "überzogen". Die Massentests seien "voreilig und aktionistisch".
Für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sind die von der türkis-grünen Bundesregierung geplanten neuen Silvester-Einschränkungen "überzogen und realitätsfern". Die jüngsten Maßnahmen und die zweiten Massentests bewertet Luger in einer Aussendung als "voreilig und aktionistisch".
Die Silvester-Verordnung verlaufe diametral zu den Lebenswelten der Menschen im Land, sagt der Bürgermeister. "Dass nur sechs Personen aus zwei verschiedenen Haushalten feiern dürfen, entspringt einer konservativen Vorstellung, dass ein Haushalt aus Mutter-Vater-Kind bestehe." Viele Menschen hätten die Beschränkung auf zehn Personen akzeptiert, jedoch aus mehr als zwei Haushalten. Das hätte ein Zusammenkommen mit den engsten Freundeskreis ermöglicht. "Diese überzogene Bevormundung sorgt dafür, dass immer mehr Menschen die Bereitschaft verlieren, dieser Regierung zu folgen", betont der Bürgermeister.
Trotz der spontanen Ankündigung der Massentests und der mangelhaften Hilfestellung des Bundes hätten das Land Oberösterreich, sowie der Städte- und Gemeindebund die Entscheidung mitgetragen und die Umsetzung organisiert. Am ersten Tag nahmen in Linz weniger Menschen als erwartet teil und der Anteil der positiv Getesteten sei mit 0,25 Prozent extrem niedrig.
Bürgermeister Luger würde zumindest das Ende der noch drei Tage lang laufenden Massentests Abwarten, bevor neue Entscheidungen getroffen werden. "Die gestrige Ankündigung intensivierter Massentests ist voreilig und aktionistisch", meint Bürgermeister Luger.
Das Linzer Stadtoberhaupt möchte die ursprünglichen Ziele der bisherigen Maßnahmen in Erinnerung rufen: "Der harte Lockdown sollte wenigstens Weihnachtsfeiertage und Silvester im Kreis der Liebsten und enger Freunde ermöglichen. Die sehr kurzfristig angekündigten Massentests sollten die Dunkelrate der Infizierten vor den Feiertagen ausweisen." In den letzten Tagen sei aber für ihn der Eindruck entstanden, dass nach der sehr geringen Bereitschaft der Bevölkerung sich testen zu lassen, Maßnahmen getroffen werden, "die einem pragmatischen Krisenmanagement immer weniger entsprechen".
(APA)