In einer feuerfesten Schale und mit Räucherkohle Kräuter zu verbrennen ist eine von mehreren Varianten, wie man räuchern kann.
Brauchtum

Rauhnächte: Das Jahr abschließen

Die Rauhnächte dienen vielen dazu, sich vom alten Jahr zu verabschieden und sich auf das neue vorzubereiten. Räuchern und verschiedene Zeremonien sollen dabei helfen.

Es sind zwölf Tage zu viel. Genauer gesagt, elf Tage und zwölf Nächte. So viel Unterschied besteht zwischen den 354 Tagen des Mondjahrs und den 365 Tagen des Sonnenjahrs. Diese Zeit hat für viele seit Jahrtausenden eine spezielle Bedeutung. Schon lang bevor es Christen gab, saßen die Menschen in jener Zeit beim Lagerfeuer zusammen und ließen das Jahr Revue passieren, gleichzeitig formulierten sie Wünsche für das neue Jahr, verräucherten Kräuter dazu und schickten die Wünsche gen Himmel. So erzählt man sich die Geschichte zumindest bis heute, und so erzählt sie auch Kräuterexpertin Anja Fischer. Denn die Tradition des Räucherns und der Rauhnächte hält sich bis heute.

Freilich mit unzähligen Variationen. So räuchern viele Bauern etwa Haus und Hof am 24. Dezember, in der Silvesternacht und am 5. Jänner aus, etwa mit Thymian, Salbei, Rosmarin und Lavendel. Andere räuchern nur am Heiligen Abend mit Weihrauch. Denn der Rauch soll auch schützen, böse Geister vertreiben und reinigen. Für viele beginnen die Rauhnächte am 25. Dezember und gehen bis zum 6. Jänner, andere zählen sie vom 24. Dezember bis zum 5. Jänner und für wieder andere beginnen sie am Thomastag, dem 21. Dezember und gehen bis nach Neujahr. Der 21. Dezember markiert die Wintersonnenwende. Ab dann werden die Nächte wieder kürzer. Als Rauhnächte und nicht Rautage werden sie laut Kräuterexpertin Fischer übrigens bezeichnet, weil es länger dunkel als hell war.

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