„Böses Blut“

J. K. Rowling: Ein nasser Fisch für den Kormoran

J. K. Rowling hat sich als Robert Galbraith auch im Krimifach etabliert.
J. K. Rowling hat sich als Robert Galbraith auch im Krimifach etabliert.REUTERS
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J. K. Rowling sorgte als Robert Galbraith schon im Vorfeld von „Böses Blut“ für einen Eklat. Das Buch rechtfertigt diese Aufregung nicht. Für seine Überlänge entschädigt das Finale.

Eines ist sicher: Schlechte Werbung gibt es nicht. Daher ist es auch kein Wunder, dass „Troubled Blood“ bei seinem Erscheinen auf Englisch im September aus dem Stand auf Platz eins der Bestseller-Listen schoss. Kein Wunder, war doch gleichzeitig ein medialer Shit-Storm über die unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibende Autorin J. K. Rowling hereingebrochen, der ihr Feindseligkeit gegenüber Transgender-Personen vorwarf. Rowling hatte diesen Sturm der Entrüstung durch mehrere Tweets und die Ablehnung eines Preises noch angefacht.

Ab Montag können sich nun auch die Leser im deutschsprachigen Raum ein Bild von „Böses Blut“ machen. Und da fällt einem – vor allem was die Transgender-Erregung angeht – zu „Sturm“ eher die Assoziation „Wasserglas“ ein. Das Buch hat seine Schwächen, die Verunglimpfung selbst gewählter Geschlechterrollen gehört jedoch nicht dazu. Dafür sollte es mehr brauchen, als die nicht besonders prominent platzierte Tatsache, dass ein sadistischer Serienmörder Perücke und Kleid trug, um das Vertrauen seiner weiblichen Opfer zu gewinnen.

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