Was die Änderung der NoVA bedeutet

Bis 2024 werden viele Autos teurer.
Bis 2024 werden viele Autos teurer.APA/AFP/EVA MARIE UZCATEGUI
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Ab Juli 2021 wird der CO2-Ausstoß neu berechnet, bis 2024 werden viele Autos teurer.

Selbst die ÖVP hat mit der Änderung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) keine große Freude. Aber sie sei „ein Zugeständnis an unseren Koalitionspartner“, wie Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf (ÖVP) bei der Debatte über die Änderung im Nationalrat meinte. Die Maßnahme sei „für uns in der Wirtschaft schmerzhaft“, aber „Partnerschaft ist Partnerschaft und ist Geben und Nehmen“.

Dass die Änderung kommt, ist freilich nicht überraschend. Im Regierungsprogramm von ÖVP und Grünen ist die Neuberechnung der NoVA festgeschrieben, die Grünen sehen sie als einen wesentlichen Teil der ökologischen Steuerreform. Die Änderung tritt mit 1. Juli 2021 in Kraft, jedes Jahr bis 2024 wird die NoVA nach und nach erhöht. Befreit von der Abgabe, die beim Neukauf eines Autos fällig wird, sind nur Elektrofahrzeuge bzw. Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß von 0 Gramm pro Kilometer.

Auch Kleinwagen werden teurer. In der Praxis bedeutet das beispielsweise, dass man für einen Range Rover Sport SVR (575 PS), der derzeit etwa 175.000 Euro kostet (davon 38.300 Euro NoVA), ab Juli 193.000 Euro bezahlen muss. Die NoVA erhöht sich auf 56.300 Euro. Bis 2024 steigt die NoVA laut den Grünen auf 67.000 Euro.

Die Änderung trifft aber auch Kleinwagen, wie die Autoindustrie vorrechnet. Für einen Škoda Superb Kombi (Diesel) mit 150 PS zahle man aktuell 590 Euro NoVA, bis 2024 steige sie auf 1530 Euro. Selbst der Kleinwagen Hyundai i10 (100 PS, Benzin), für den derzeit keine NoVA anfalle, verteuere sich bis 2024 um 424 Euro.

Hart trifft die Änderung Unternehmen beim Kauf eines Klein-Lkw (bis 3,5 Tonnen). Für sie fällt derzeit keine Normverbrauchsabgabe an, das ändert sich mit Juli 2021. Laut Händlern wird dadurch ein Fiat Ducato Lieferwagen um 6206,90 Euro teurer, ein Iveco-Pritschenwagen kostet im Jahr 2024 gar um 17.630 Euro mehr als heute. Die Grünen argumentieren, dass man hier ein Schlupfloch schließe, weil Pick-ups und Geländewagen teilweise als Klein-Lkw angemeldet werden würden. ⫻

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.12.2020)

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