Neues Album

„L.I.T.A.N.I.E.S“: Ein stilles Meisterwerk, das der Pandemie zu verdanken ist

Nick Cave
Nick CaveAPA/AFP/Ritzau Scanpix/OLAFUR ST
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Nicholas Lens und Nick Cave veröffentlichen „L.I.T.A.N.I.E.S“ beim Klassik-Label Deutsche Grammophon. Eine Oper ist es dennoch nicht.

„L.I.T.A.N.I.E.S“ sei eine Corona-Oper, wurde gemunkelt. Das wurde sie nicht. Obwohl der Belgier Nicholas Lens normalerweise zeitgenössische Opern komponiert, wurde es diesmal ein Zyklus von spärlich instrumentieren Klageliedern, die bald gesprochen, bald eindringlich gesungen werden.

Nick Cave hat die Texte verfasst. Das tat er schon einmal für den gleichaltrigen Komponisten Lens; 2014, mit dem Libretto für die im Königlichen Opernhaus La Monnaie uraufgeführte Oper „Shell Shock“. Für Cave war diese Arbeit ein unerwarteter Befreiungsschlag aus dem Lockdown. Lens rief ihn an und ersuchte ihn, zwölf Litaneien zu schreiben. Im Booklet zum Album beschreibt er die Situation. „Ich stimmte freudig zu. Das Erste, was ich tat, nachdem ich das Telefon aufgelegt hatte, war, es nachzuschauen: ,Was ist eine Litanei?‘ Ich lernte, dass eine Litanei eine ,Reihe religiöser Bitten‘ ist, und wurde mir gewahr, dass ich mein Leben lang Litaneien geschrieben hatte.“

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