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Der Speed-Auftakt ließ viel "Luft nach vorne"

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Stockerlplatze durch Zweite-Gruppe-Fahrer Walder und Striedinger in Val d'Isere machten Hoffnung für den WM-Winter. Legen Kriechmayr und Mayer in Gröden nach?

Mit zwei Stockerlplätzen ist die Speedsaison für Österreichs Alpinskiherren in Val d'Isere erfreulich losgegangen. Dafür gesorgt hatten mit Rang drei im Super-G Christian Walder und zwei in der Abfahrt Otmar Striedinger. Die Zimmerkollegen gehören jener Gruppe an, bei der Herren-Chef Andreas Puelacher zuvor festgestellt hatte, dass sie den Topfahrern Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer nähergerückt sind. Weiter geht es am Mittwoch mit dem Abfahrtstraining im Grödner Tal.

In der Vorsaison gingen alle zwölf Speed-Stockerlplätze auf das Konto von Kriechmayr und Mayer, die am Wochenende je einmal in die Top acht gekommen waren. Nach schwierigen Verhältnissen mit Schneefall und schlechter Sicht am Samstag im Super-G folgte am Sonntag Traumwetter und eine Piste, die im oberen Teil immer schneller wurde und auch für die höheren Startnummern noch alles zuließ.

Das nützte Striedinger aus, der seinen Premierensieg hinter dem slowenischen Sensationssieger Martin Cater nur knapp verpasste. Freilich lieferte der Kärntner auch eine starke Fahrt ab. "Ich war im Training saulangsam hier runter und bin ohne Erwartungen ins Rennen gegangen. Kann schon sein, dass es schneller geworden ist, das nehme ich dankend an. Ich freue mich natürlich unglaublich. Ich bin so erleichtert, dass ich gut in die Saison gestartet bin."

Bis zum Schluss sei es spannend gewesen, stellte auch Puelacher fest. "Es ist schneller geworden, aber das soll die Leistung nicht schmälern, die sind auch gut gefahren. Nur weil es schneller wird, kommt man nicht aufs Podium." An Striedinger habe man immer geglaubt, es fehlte freilich an der Konstanz. "Nach den Trainings hätte man das nicht erwarten können. Darum bin ich umso glücklicher, dass er das im Rennen gezeigt hat."

Striedinger verglich seine Karriere, in der er bei nun vier Stockerlplätzen hält (zuvor Super-G-Zweiter Beaver Creek 2013, je Abfahrts-Dritter Kitzbühel 2019 und Soldeu 2019), poetisch mit einer ausgiebigen Bergwanderung. "Wenn man auf einen Berg raufgeht, kann man die direkte Linie wählen, ich habe halt manchmal Umwege gewählt. Ich hoffe, dass ich die Täler überwunden habe und nur noch Gipfel kommen." Den vom Slowenen so spät und knapp noch weggeschnappten Rennsieg nahm er sportlich. "Er ist super gefahren und hat sich das heute auch verdient. Für mich fühlt sich das trotzdem ein bisschen wie ein Sieg an."

Er habe viele Materialwechsel gemacht, nicht immer freiwillig, dazu seien Verletzungen gekommen. "Ich habe immer an mich geglaubt, ich wusste, dass ich Skifahren kann. Ich bedanke mich bei meinem Umfeld. Ich bin stolz, dass ich so einen Rückhalt der Familie habe." Auch Teamkollege Max Franz, der mit den Rängen 14 und 12 anschrieb, freute sich mit. "Bei Oti ist es in den Trainings auch nicht so gegangen, wie er sich das vorgestellt hat. Am Renntag fährt du dann das bissl freier, dann funktioniert alles, dann stehst oben und lachst. Das ist wunderbar."

Noch "Luft nach vorne" bei sich bemerkte Mayer (Achter Abfahrt, Elfter Super-G), aber auf dem Saisonstart könne man aufbauen. Kriechmayr war nach Platz fünf im ebenfalls nicht ohne Fehler verlaufenen Super-G der Neuschnee auf seiner gewählten Abfahrtslinie im Weg (41.). "Was die Geschwindigkeit betrifft, bin ich guter Dinge. Wenn man zu den Weltbesten gehören will, muss man das auch ins Ziel bringen, das ist mir zweimal nicht ganz gelungen." Die Podestplätze der Teamkollegen freuten ihn, das bringe gleich einmal von Beginn an Ruhe rein.

Herren-Chef Andreas Puelacher blickt Gröden voll Vorfreude entgegen, da sei man in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gewesen, Kriechmayr gewann 2019 den Super-G. "Wir haben Leute, die schnell sind. Wie wir im Vorfeld gesagt haben, die zweite Gruppe ist wieder näher herangerückt. Mit dieser Speedmannschaft bin ich für die Zukunft sehr zuversichtlich, wir müssen nur noch die kleinen Fehler abstellen, dann sind wir mit einer kompakten Mannschaft wieder dabei", ist sich Puelacher sicher.

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