Staatsoper

Anna Netrebko als Tosca - ohne Publikum in Wien

Auch nach ihrer Erkrankung: Netrebkos Stimme behält bis zum hohen C ihren samtweichen, volltönenden Charakter.
Auch nach ihrer Erkrankung: Netrebkos Stimme behält bis zum hohen C ihren samtweichen, volltönenden Charakter. (c) Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
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Die Wiener Staatsoper kann derzeit nicht vor Publikum spielen. Aber sie kann spielen. Via ORFIII und Livestream schickte man Puccinis „Tosca“ um die Welt. Online ist die Aufführung noch zu sehen.

Die Netrebko als Tosca - das war im Vorjahr, als es noch eine regelrechte Eröffnung der Saison an der Miländer Scala gab, ein international viel beachtetes Rollendebüt am 7. Dezember an der Scala. Ein Jahr danach wollte man die Primadonnissima unserer Tage in der Rolle der Diva als Diva auch an der Wiener Staatsoper vorstellen. Das vermochte das wütende Virus nur teilweise zu verhindern: Publikum war zwar nicht zugelassen. Aber Fernsehkameras und der Streaming-Dienst des Hauses am Ring. Also konnte am Sonntagabend die Welt zuschauen.

Zuhören auch, gewiss, aber das war nur die zweite, nicht ganz so attraktive Seite dieser Opernmedaille, die sich die Staatsopernführung verdient hat, denn sobald die Netrebko ins Scheinwerferlicht tritt, weiß die weite Welt davon. Sie weiß nun also auch: Der Wiener Opernbetrieb lässt sich nicht unterkriegen: Hier wird weiter geprobt und gespielt. Sobald auch Publikum wieder ins Haus darf, wird es sein, als wäre nichts geschehen.

„Täglicher Livestream"

An zwei aufeinanderfolgenden Tagen streamt man vom Opernring aus spektakuläre Produktionen. Für Montagabend ist immerhin die aufwendige Erstaufführung von Hans Werner Henzes "Das verratene Meer"  angekündigt. 24 Stunden vorher also "Tosca" mit der begehrtesten Sängerin unserer Zeit.

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