Journalismus

Richard Schmitt verlässt oe24.at

Wurde im Ibiza-Video von Strache lobend erwähnt: Richard Schmitt.
Wurde im Ibiza-Video von Strache lobend erwähnt: Richard Schmitt.
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Der umstrittene Journalist hat eine neue journalistische Aufgabe. Er begründet ein Medienhaus mit, das eine "neue Qualität des tagesaktuellen Journalismus" bieten soll.

Richard Schmitt ist umstritten. Nicht erst, seit Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf Ibiza sagte, dass Journalisten "die größten Huren auf dem Planeten" seien - und dabei Schmitt als löbliche Ausnahme und Vertrauensmann der FPÖ nannte. Zu dieser Zeit hatte Schmitt als Online-Chefredakteur der "Kronen Zeitung“ gearbeitet. Er musste nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos diese Zuständigkeit allerdings abgeben. 2019 wechselte er dann zu Wolfgang Fellner, wo er Chefredakteur von "oe24.at" wurde.

Das ist nun, nach etwas mehr als einem Jahr, auch offiziell vorbei. Schmitt bestätigte gegenüber dem "Kurier", dass er das Haus verlassen werde: "Ich bin mit Jahresende nicht mehr bei oe24.at tätig." Demnach begründet er ein Medienhaus mit, das eine "neue Qualität des tagesaktuellen Journalismus im Digitalbereich bieten" soll, wie die künftige Herausgeberin und ÖVP-nahe Unternehmerin Eva Schütz schrieb. Schmitt soll dort als Chefredakteur fungieren. Ab dem Frühjahr 2021 soll das Unternehmen auf dem heimischen Medienmarkt tätig sein.

Der Vertrag mit Schmitt sei bereits mit Anfang Dezember einvernehmlich aufgelöst worden, sagte Niki Fellner. Schmitt sei schon seit Juli nicht mehr für "oe24.at" oder "oe24.tv" tätig gewesen. Er habe zuletzt für das Magazin "Insider" geschrieben. Die Stelle werde nicht nachbesetzt, sondern von ihm selbst ausgeübt, sagte Fellner. Und: Schmitt sei schon bisher nur Co-Chefredakteur gewesen.

Zuletzt war oe24.at wegen der krassen Berichterstattung zum Terroranschlag in Wien in die Kritik geraten. Auf der Plattform wurden schockierende Videos gezeigt, darunter auch, wie ein Terroropfer aus kurzer Distanz angeschossen wurde. Viele Beschwerden gingen ein, manche Kunden zogen Anzeigen zurück.

(red./APA)

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