Utopie

Lebensraum mitten im Meer

diePresse Wienerberger Velreihung Mit Abstand by Akos Burg
diePresse Wienerberger Velreihung Mit Abstand by Akos Burg(c) AKOS BURG
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Ein Gedankenexperiment: Wie wäre es, die verdichtete, verkehrsintensive Stadt, den umweltschädlichen Konsum, die Menschenmengen einfach hinter sich zu lassen.

Nachhaltige Lebensraumgestaltung – erster Teil. Jetzt bin ich 20 Jahre alt, in weniger als einem Jahr werde ich 21 sein, dann zähle ich auch in den USA als volljährig. Was ich mir zuerst einmal wünsche, ist, eine Existenz aufzubauen und mir einen Lebensraum überhaupt leisten zu können.

Nachhaltige Lebensraumgestaltung – zweiter Teil. Ich habe mir außerdem in den vergangenen Jahren sehr viele Gedanken über Zukunft gemacht. Nicht „meine“ Zukunft, auch vielleicht nicht „die“ Zukunft. Was kommt? Als Menschen sollten wir darüber nachdenken, welche Gefahren und Möglichkeiten am Horizont bereits erscheinen. Ein Beispiel, das uns betrifft wie eh und je: Worum sollten wir uns kümmern, um die drastischen Effekte des Klimawandels tatsächlich einzudämmen?

Nachhaltige Lebensraumgestaltung – dritter Teil. Wenn ich nun schon einen Lebensraum habe, warum soll er also nicht auch nachhaltig sein? Ich sitze hier und überlege mir, wie das aussehen könnte, und stelle mir eine Wohnung in einer Stadt vor. Städte, das bedeutet grundsätzlich ja: Verdichtung. Viel Verkehr. Schlechte Windsituation.

(C) Jonas Schwaiger

Aber diese Wohnung ist besonders. Sie ist grün, von Pflanzen an allen Außenmauern bedeckt. Sie hat ein paar Solarpanels auf dem Dach. Ihr Besitzer (also ich) bemüht sich sehr, nachhaltig zu leben und den eigenen Lebensstil so nachhaltig wie möglich zu gestalten.

Nachhaltige Lebensraumgestaltung – vierter Teil. Manchmal, denke ich, wäre es nicht schlecht, die Stadt, den umweltschädlichen Konsum, die Menschenmengen einfach zu verlassen.

Ein Konzept wäre es, einen eigenen, autarken, nachhaltigen Lebensraum mitten im Meer zu bauen. Eine Stadt der Zukunft sozusagen. Dazu habe ich mich an mein Modellierprogramm gesetzt und etwas designt. Ich hoffe, es gefällt. Für eine bessere Zukunft!

Jonas Schwaiger (20) lebt als Student in Wien, wo er auch nebenher als Lehrer tätig ist. Wenn er nicht gerade versucht, eine neue Sprache zu lernen, ist er hobbymäßiger Filmkritiker und Musiker, kennt beim Brettspiel „Das verrückte Labyrinth“ keine Gnade und schreibt hie und da einfach nieder, was ihn beschäftigt. Seiner tiefsten Überzeugung nach sollte man als junger Mensch versuchen, für seine Werte einzustehen und sich Gehör zu verschaffen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.12.2020)

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