Die vielen EZB-Billionen sickern jetzt langsam in den Geldkreislauf.
Kommt die Inflation demnächst wirklich zurück, wie Experten immer öfter warnen? Die Frage klingt absurd in einer Zeit, in der die Eurozone in einer Deflationsphase steckt und selbst Länder mit relativ hohen Teuerungsraten, wie etwa Österreich, rasant auf die Ein-Prozent-Marke zusteuern. Von oben.
Aber sie ist nicht so abwegig. Dass die Geldschwemme der Zentralbank bisher zwar die Zinsen gedrückt, aber nicht zu der angestrebten moderaten Teuerung geführt hat, liegt, wie wir wissen, daran, dass der Großteil im Bankensystem geblieben ist. „Echte“, also inflationsrelevante Geldschöpfung entsteht ja erst, wenn die Banken das Geld in Form von Krediten weiterreichen.
Die Daten sprechen eine eindeutige Sprache: Seit Beginn der Finanzkrise wurde die Bilanz der EZB durch die lockere Geldpolitik um das Fünffache aufgeblasen, die Menge des umlaufenden Geldes (M3, das ist im Wesentlichen Bargeld und Bankeinlagen) ist aber nur um 40 Prozent gestiegen.