Gender Pay Gap

Mehr Kinder­gärten sind nicht die Lösung

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Archivbild(c) Getty Images (Omer Messinger)
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Nicht allein der Ausbau an Kindergärten ermöglicht Frauen mehr zu arbeiten, sondern das Wie, zeigt eine aktuelle Studie von Eco Austria. Vor allem brauche es längere Öffnungszeiten.

Viel Geld wurde in den vergangenen Jahrzehnten in den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen investiert. Bundesweit ist das Angebot aber höchst uneinheitlich: Während Kindergärten in Wien durchschnittlich 11,5 Stunden am Tag geöffnet haben, sind es in Vorarlberg und Oberösterreich gerade einmal acht Stunden. „Eine Öffnungszeit von unter neun Stunden am Tag ermöglicht im Allgemeinen keine Vollzeitarbeit beider Elternteile“, sagt Monika Köppl-Turyna, Direktorin des arbeitgebernahen Wirtschaftsforschungsinstituts Eco Austria.

Köppl-Turyna hat mit ihrem Kollegen Nikolaus Graf eine Studie zum Thema erstellt. Ausgangspunkt war die Frage, wie es sein kann, dass der massive Ausbau der Kinderbetreuung in Österreich keinen wesentlichen Effekt auf die Löhne der Frauen hatte. Köppl-Turyna stützt sich dabei auf eine kürzlich veröffentlichte Studie eines Forscherteams um den Ökonomen Josef Zweimüller von der Universität Zürich. Diese zeigte, dass die Gehaltslücke, der sogenannte Gender Pay Gap, trotz des Ausbaus gleich blieb.

Ein Grund ist, dass institutionelle Betreuung andere Betreuungsformen verdrängt, etwa durch die Großeltern. Zudem, sagt Köppl-Turyna, war praktisch der gesamte Anstieg in der Kinderbetreuung auf den Besuch am Vormittag zurückzuführen. In Ostösterreich wurde zuletzt die Hälfte der Kinder ganztägig betreut, in Wien sogar 80 Prozent. In Vorarlberg waren es lediglich 26 Prozent.

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