Quergeschrieben

Bileams Eselin und die Monster in der Krippe auf dem Petersplatz

Die Krippe am Peters-Platz im Vatikan, die für Empörung sorgt.
Die Krippe am Peters-Platz im Vatikan, die für Empörung sorgt. REUTERS
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Selten war ein Urteil so einhellig negativ wie das über die Krippe, die der Vatikan vorige Woche aufstellen ließ. Ein guter Grund, darüber nachzudenken.

Die diesjährige Krippe auf dem Petersplatz, sagte Papst Franziskus, schaffe „eine weihnachtliche Atmosphäre, die dem Glauben an das Mysterium der Geburt des Erlösers förderlich ist“. Mit dieser Meinung steht er ziemlich allein da. Selten nämlich war man sich in den sozialen Medien so einig wie in dem Urteil, dass diese Krippe aus ästhetischen und religiösen Gründen inakzeptabel sei. „Heiliger Vater, bitte lassen Sie den Dreck wegräumen“, twitterte einer. Ein anderer warnte Eltern davor, mit ihren Kindern auf den Petersplatz zu gehen, denn sie könnten sich erschrecken.

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Vor den Kolonnaden Berninis stehen überlebensgroße Figuren aus bunter Keramik unter einer Stahl-Glas-Konstruktion, die an eine Straßenbahnhaltestelle denken lässt. Der Weihnachtsengel sieht aus wie ein Radiator, das Jesuskind wie ein abgespecktes Michelin-Männchen, Maria und Josef gleichen altorientalischen Götzenbildern. Der Brutalismus erinnert an sowjetische Denkmäler, die Kunst am Bau in den 1960er-Jahren und den Trash von zeitgenössischen SF-Filmen. Besonders rätselhaft sind zwei Figuren. Ist der Böse mit dem schwarzen Helm Darth Vader? Wer ist der weiße Astronaut? Geht es zu Weihnachten um einen intergalaktischen Krieg zwischen Gut und Böse zur Rettung des Planeten?

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