„Wir müssen jetzt alles schließen - Geschäfte, Schulen, Gastronomie, Skilifte“, sagt Burgenlands Landeschef. Für 2021 kann er sich ein „Freitesten" für Wirtshausbesuche, Hochzeiten oder Thermenurlaube vorstellen.
Die türkis-grüne Bundesregierung schaffe es einfach nicht, „der Bevölkerung einen Weg aus der Krise aufzuzeigen“, sagte Burgenlands Landeshauptmanns Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Dienstag - und meinte die Verlängerung der Weihnachtsferien. Am Mittwoch wurde er in seiner Kritik an ÖVP und Grünen noch deutlicher: „Schluss mit der Salami-Taktik. Wir müssen jetzt alles schließen - Geschäfte, Schulen, Gastronomie, Skilifte."
Mit einer Verlängerung der Weihnachtsferien (am 7. und 8. Jänner soll Schülern, Eltern und Lehrern angeboten werden, sich auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen zu lassen, der reguläre Schulbetrieb erst am 11. Jänner beginnen) soll außerdem eine „wirklich sichere Basis" geschaffen werden, so Doskozil in der Tageszeitung „Heute". In den jüngsten Lockerungen mit Geschäftsöffnungen ortet er hingegen einen „Kniefall vor der Wirtschaft" für das Weihnachtsgeschäft. Mit diesem „Zick-Zack-Kurs" riskiere man eine dritte Welle spätestens Ende Jänner.
„'Schnitzel-Zertifikat' weniger einschränkend“
Für 2021 kann sich Doskozil jedenfalls ein „Freitesten" für Wirtshausbesuche, Hochzeiten oder Thermenurlaube vorstellen: „Eine Art 'Schnitzel-Zertifikat' ist weniger einschränkend als permanente Lockdowns wegen der desaströsen Zahlen", sagte Doskozil.
Angesprochen auf Gerüchte, dass die eigene Partei nicht abgeneigt wäre, die ÖVP bei einem fliegenden Koalitionswechsel zu unterstützen, erklärte Doskozil außerdem: „Ich würde das ganz massiv ablehnen, für die SPÖ wäre es ein Signal der Schwäche."
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) appellierte indes an die Vorarlberger Bevölkerung zu Offenheit gegenüber Corona-Testungen und -Impfungen. „Wir haben es selbst in der Hand, ob die Pandemie ein Ende findet oder sich verlängert", sagte Wallner in der „Aktuellen Stunde“ des Landtages. Wer sich testen und impfen lasse, leiste einen Beitrag, „unser gewohntes Leben zurückzugewinnen". Wer sich verweigere, trage hingegen dazu bei, "den Alptraum zu verlängern".
(Red./APA)