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"Parasite", Viren und andere Designs

Lee Ha Jun_Parasite Set Design
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Ein Spital in Wuhan, errichtet in zehn Tagen. Das Set-Design des Films „Parasite". Aber auch eine Tanz-Choreographie auf Tik-Tok sind nominiert für die Beazley Designs des Jahres 2020.

Design macht ja alles mit. Schließlich können sich die Gestalter ja nicht selbst ausklammern aus der Gesellschaft. Und aus all den Kräften, die sie wandeln, auf den Kopf stellen und ordentlich durcheinanderwirbeln. Was die Welt bewegt, das spiegelt sich in der Gestaltung. Aber umgekehrt kann auch das Design die Welt bewegen. Zumindest Stück für Stück in die Richtung eines Weges, an dessen Ende vielleicht ein verheißungsvolles Attribut steht wie „besser“. „Wegweisend“ jedenfalls nennt die Jury jene 74 Nominierten, die sie ausgewählt hat, um sie im Finale für die „Beazley Designs of the Year“ anzutreten. Für den Anfang werden diese ausgestellt: Im London Design Museum, wo man der Sprachumgebung gemäß „game-changing“ zu den Konzepten, Produkten, Entwürfen und Ideen sagt, die noch bis 28. März auf tatsächliches Publikum warten. Schon seit Ende Oktober kann man dort auf ein Jahr zurückschauen, das alle forderte. Das Design natürlich auch. 

Im Jahr 2020 konnten sämtliche Disziplinen der Gestaltung wieder einmal ausgiebig zeigen, wozu sie imstande sind. Nicht nur auf Wandel angemessen gestalterisch zu reagieren. Nein: Die Ideen definieren ihn sogar mit. Und das noch dazu auf ganz verschiedenen Ebenen sowie in ganz unterschiedlichen Disziplinen. Auf sechs Kategorien teilen die „Beazley Design of the Year“ die Nominierten auf: Architektur, Digital, Mode, Grafik, Produkt und Transport. Alle Ideen werden dargestellt über Skizzen, Modelle, Prototypen, manchmal durch Videos oder Fotografien. Damit sich die Besucher noch besser einfühlen können in die Denkprozesse der Gestalter. Und auch in die Logik, wie Designer etwa neue Technologien verwenden, um etwa auf gesellschaftliche Tatsachen wie Vorurteile und Zensur zu reagieren: Wie auch im Projekt „The Uncensored Library“. Sie wurde als offene Bibliothek innerhalb des Computer-Games Minecraft installiert. Dort erhält man Zugriff auf Magazine und Artikel auch in Ländern, in denen die autoritäre Regierung ansonsten die Medien kontrollieren würde.

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