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Amtsmissbrauch?

Nach Rapidkessel: Anzeige gegen Einsatzleiter der Polizei

Auf einem engen Abschnitt direkt oberhalb der Südosttangente wurden am 16. Dezember 2018 Rapid-Fans angehalten. Das Wiener Derby konnten sie dadurch nicht sehen. Viel versäumt haben sie nicht: Der Lokalrivale gewann 6:1.
Auf einem engen Abschnitt direkt oberhalb der Südosttangente wurden am 16. Dezember 2018 Rapid-Fans angehalten. Das Wiener Derby konnten sie dadurch nicht sehen. Viel versäumt haben sie nicht: Der Lokalrivale gewann 6:1.(c) Rechtshilfe Rapid
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Mehr als 1300 Rapid-Fans sind im Dezember 2018 stundenlang von der Polizei eingekesselt worden. Nun haben fünf Betroffene eine Sachverhaltsdarstellung wegen Amtsmissbrauchs-Verdachts bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht.

Unter dem Stichwort „Rapidkessel“ hatte die Großaktion der Wiener Polizei vor zwei Jahren für hitzige Grundrechts-Diskussionen gesorgt. Mehr als 1300 teils lautstarke Fans des SK Rapid Wien waren am Weg zum Stadion des Lokalrivalen FK Austria Wien von der Exekutive eingekesselt worden. Für einige Grünweiße dauerte die Anhaltung bis zu sieben Stunden – bei Kälte und Schneematsch. Nun haben (exemplarisch) fünf Fans, vier Männer und eine Frau, Strafanzeige gegen den damaligen Einsatzleiter der Polizei eingebracht.

Aber der Reihe nach: Zu dem Großeinsatz, an dem mehr als 600 Beamte beteiligt waren, kam es, weil einzelne Fans nahe dem Austria-Stadion Schneebälle auf die A 23 geworfen hatten. Die Polizei sprach auch von Getränkedosen und einem pyrotechnischen Gegenstand. Der Fanmarsch (Corteo) wurde gestoppt. Laut Polizei wurden die Leute großteils aber nicht als mutmaßliche Störenfriede eingekesselt; sondern vielmehr deshalb, weil man sie als potenzielle Zeugen angesichts der Verwaltungsübertretungen einiger weniger eingestuft habe. Nach der Anhaltung wurden die Identitäten nahezu aller Fans festgestellt. Danach wurde die Menschen quasi kollektiv weggewiesen.


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