Nahost

Bericht: Iranische Seemine in Rotem Meer gefunden

U.S. Navy
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Der Sprengkörper wurde zerstört. In jüngster Vergangenheit hatte es mehrere Vorfälle mit Minen und Sprengbooten im Roten Meer gegeben, Ziel war die saudische Ölindustrie, die mutmaßlichen Angreifer die Huthi-Rebellen im Jenem.

Schiffe der von Saudiarabien geführten Militärkoalition im Jemen gegen die dortigen Rebellenkräfte der schiitischen Huthi-Milizen haben nach eigenen Angaben eine Seemine iranischen Typs im südlichen Roten Meer entdeckt und zerstört. Die Treibmine sei von den Huthi ins Meer gebracht worden.

Näheres war dazu vorerst nicht bekannt. Ende November war der maltesische Tanker Agrari in der saudischen Hafenstadt Al-Schukaik, rund 80 Kilometer von der jemenitischen Grenze entfernt, durch eine Explosion beschädigt worden. Die saudischen Behörden hatten die Huthi für den Anschlag verantwortlich gemacht, die Rede war von einer Mine.

Erst vor wenigen Tagen explodierte ein mit Sprengstoff beladenes Boot neben dem unter der Flagge Singapurs fahrenden Tanker BW Rhine vor dem saudischen Ölhafen in Dschidda; das Schiff geriet in Brand, das Feuer konnte schnell gelöscht werden, es gab keine Verletzten.

Zentrale Ader des Welthandels

Die Huthis verstärken seit einiger Zeit ihre Anschläge auf den saudischen Ölsektor. Mit dem Suezkanal im Norden und der Meerenge Bab al-Mandab im Süden ist das Rote Meer eine der zentralen Transitrouten des Welthandels. Saudiarabien fing kürzlich auch zwei mit Sprengstoff beladene Boote der Huthis im Roten Meer nahe der Grenze zum Jemen ab und entschärfte mehrere Treibminen, die laut der Regierung in Riad von den Huthis und aus dem Iran stammten. Die Huthis griffen außerdem eine Aramco-Ölanlage in Dschidda mit einer Rakete an.

Eine von Saudiarabien kommandierte Allianz führt seit 2015 Krieg gegen die Huthis, die große Teile des Jemen und die Hauptstadt Saana kontrollieren. Der Konflikt ist ein Stellvertreterkrieg zwischen der sunnitischen Führungsmacht Saudiarabien und dem Iran, der die Huthi untertützt. Der Krieg im ärmsten Land der arabischen Welt hat Zehntausende Menschenleben gefordert und die schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt ausgelöst.

Übermacht, doch schwach

Trotz ihrer militärischen Übermacht hat die saudische Allianz die Rebellen bisher nicht besiegen können. Mit den Saudis kämpfen (oder kämpften) am Boden, in der Luft und zur See etwa Truppen, Flieger- und Marinekräfte aus den Arabischen Emiraten, Bahrain, Ägypten, Jordanien, Marokko und dem Sudan. Dazu leisten etwa die USA, Großbritannien und Frankreich Hilfe hinsichtlich Logistik, Aufklärung und Waffennachschub; es gibt Berichte über den Einsatz von zumindest mehreren Hundert Söldnern etwa aus Lateinamerika (speziell Kolumbien), Mauretanien, Eritrea und Australien.

Dennoch konnten sich die Huthi bisher weitgehend halten und setzen umgekehrt die Gegner unter anderem mit weitreichenden Raketen- und Drohnenangriffen unter Druck. Trotz der enormen Überlegenheit der Koalition ist ein Sieg nicht in Sicht, im Gegenteil: Speziell saudische Soldaten schnitten bei vielen bisherigen Kämpfen auffallend schlecht ab.

(Reuters/red.)

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