Leitartikel

Die Konjunktur nach Corona ist kein Selbstläufer

++ THEMENBILD ++ CORONA: ZWEITER LOCKDOWN
++ THEMENBILD ++ CORONA: ZWEITER LOCKDOWNAPA/HERBERT NEUBAUER
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Vergesst die Wirtschaftsprognosen. Sie treffen nur ein, wenn die Regierung ihr Krisenmanagement und die Menschen ihr Verhalten nachschärfen.

Wird die Wirtschaft im kommenden Jahr um zwei Prozent, vier Prozent oder gar nicht wachsen? Die Wirtschaftsforscher haben am Freitag ihre Prognosen abgeliefert. Und man kann die dabei veröffentlichten Detailzahlen gleich wieder vergessen. Ökonometrische Prognosemodelle basieren auf der Wechselwirkung einer Unzahl von Annahmen, mit denen sie gefüttert werden. Sie funktionieren hervorragend in Zeiten kontinuierlicher Entwicklung. Und, das haben sie schon oft bewiesen, miserabel in Zeiten großer Umbrüche.

Wer soll denn, um ein Beispiel zu nennen, glauben, dass die Arbeitslosenrate im kommenden Jahr, wenn auch nur leicht, zurückgehen wird, da doch niemand daran zweifelt, dass die heuer per Staatseingriff aufgeschobene Pleitewelle nach dem Auslaufen der Coronahilfen erst so richtig losgeht?

Was wir gesichert wissen, ist: Auch 2021 wird ein verdammt hartes Jahr. Und: Frühestens 2023, möglicherweise aber auch erst 2024, werden wir wieder die Wirtschaftsleistung von 2019 erreicht haben. Freilich mit viel schwierigeren Ausgangsbedingungen für den weiteren Aufschwung. Unter anderem wegen der Verwerfungen, die die (zur Abfederung der Krisenfolgen zweifellos notwendige) aktuelle Staatsschuldenorgie mit sich bringt.

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