Interview

Georg Knill: „Wachstum ist das Einzige, was wir brauchen“

Lehrlinge zu finden, war heuer schwierig, beklagt IV-Präsident Georg Knill. Für Wachstum werden die aber benötigt.
Lehrlinge zu finden, war heuer schwierig, beklagt IV-Präsident Georg Knill. Für Wachstum werden die aber benötigt.Picturedesk
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Der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Knill, will neue Steuern um alles vermeiden. Die Rettungsmaßnahmen würden mit Wachstum zurückbezahlt werden. Denn 2021 soll das stärkste Jahr seit 40 Jahren werden.

Die Presse: Immer mehr fordern ein Ende der staatlichen Hilfen. Wann ist es genug?


Georg Knill: Bis dato waren die Pakete der Regierung notwendig und richtig. Dass wir immer noch Covid haben, ist nicht einer schlechten Regierung geschuldet, sondern einer massiven Nachlässigkeit und fehlender Solidarität der Bevölkerung. Bis zum Impfstoff können wir mit Massentests Covid im Zaum halten. Dann kommt aber der Zeitpunkt, zu dem die Regierung ihre Unterstützungsmaßnahmen wieder zurückfahren soll.

Obwohl viele Unternehmen vor dem Aus stehen?

Wir haben die geringste Insolvenzzahl seit dreißig Jahren. Das zeigt, dass die Regierungsprogramme gut gewirkt haben. Nun müssen wir wieder zu marktwirtschaftlichen Prinzipien zurück. Insolvenzen sind etwas Normales. Das darf man nicht stigmatisieren. Es länger hinauszuzögern, ist marktschädlich für jene, die eine stärkere Position haben oder haben könnten. Wir müssen die Marktbereinigungseffekte wieder herstellen. Da wird zu sehr eingegriffen. Daher muss sich der Staat sukzessive zurücknehmen.

Auch bei der Kurzarbeit?

Allein im Frühjahr konnten 1,3 Millionen Menschen damit in Beschäftigung gehalten werden. Ob es im nächsten Jahr nach der dritten Phase der Kurzarbeit noch eine vierte geben muss, ist von der dann vorherrschenden Situation abhängig.

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