Interview

Bundesliga: "Mit den Fans kommt auch die Emotion zurück"

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Liga-Vorstand Christian Ebenbauer blickt zurück auf Geisterspiele, die Saison und Klubs retteten, spricht über Tests, Impfpflicht, seltene Polit-Signale - und die am Freitag angekündigte Stadion-Rückkehr der Fans im Jänner.

Die Presse: Hand auf's Herz: Hätten Sie je gedacht, dass Geisterspiele als Rettung der Fußball-Bundesliga gefeiert würden? Vor allem: Ohne sie wären alle vor dem Nichts gestanden.

Christian Ebenbauer: Ich glaube, das konnte sich bis in die Iden des März 2020 niemand vorstellen. Zudem hatten wir seit Sommer 2019 die Sicherheitsregeln und Sanktionen bei Fan-Fehlverhalten sogar dahingehend angepasst, dass Geisterspiele nur noch als letzte Eskalationsstufe in besonderen Ausnahmefällen verhängt werden sollten. Damit ist doch niemandem geholfen. Dass man irgendwann froh sein würde, ohne Zuschauer spielen zu dürfen, damit war nie zu rechnen.

(c) GEPA pictures/ Mathias Mandl



Was war schwieriger: diese Situation allen Klubs zu verdeutlichen oder die Politik zu überzeugen?

Die Spitze der Pyramide ist die Aufrechterhaltung des Spielbetriebes, das muss man leider so klar sagen. Es dauerte auch, bis alle Klubs verstanden hatten, unter welchen Voraussetzungen es gelingen könnte weiterzuspielen. Die Überzeugungsarbeit zu leisten oder, wenn man so will, den Glauben zu verbreiten, dass die Saison überhaupt weitergehen kann und wird, das war das Schwierigste. Nicht aufgeben, wir schaffen das – das sagte ich immer wieder, mit außergewöhnlichen Maßnahmen und viel Arbeit war das Aus abzuwenden. Wir haben die Saison 2019/2020 fertig gespielt – und jetzt läuft es auch sehr gut. Es war natürlich besser als zu sagen, wir spielen gar nicht mehr.

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