Metalle, Energieträger, Agrarprodukte auf dem Prüfstand.
Wien. Wie sind Rohstoffe hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Auswirkungen einzustufen? Das analysiert die Nachhaltigkeits-Research-Agentur RFU anhand einer eigens dafür entwickelten Methodik. Betrachtet werde dabei der gesamte Lebenszyklus, sagt RFU-Gründer und -Geschäftsführer Reinhard Friesenbichler.
33 Metalle, Energieträger und erstmals auch Agrarrohstoffe sind analysiert worden – und jede Kategorie ist für Top- wie auch Schlusslichtpositionen im Ranking gut. Mit B+ am besten schneidet ein Strommix aus erneuerbaren Energieträgern ab. Das Recyclingprodukt Stahlschrott, aber auch der Agrarrohstoff Weizen rangieren mit der Note B knapp dahinter. Auf den letzten Plätzen finden sich ebenfalls landwirtschaftliche Produkte: Soja und, als Schlusslicht, Rinder. Aber auch Gold kommt über ein C-Rating nicht hinaus. Da liegt sogar das – zum Teil für Kunststoffe und Medizinprodukte verwendete – Rohöl mit C+ eine Spur besser.
Besonders kritisch ist generell meist die Phase der Produktion, bei der Nutzungsphase kommt es dann auf den globalen Anwendungsmix an. Silber etwa kommt mit seinem bunten Einsatzspektrum, zu dem auch Solarzellen zählen, immerhin auf B- und hängt damit das Gold um Längen ab. (cka)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.12.2020)