Über 3300 Flüchtlinge sind an der EU-Außengrenze in Bosnien-Herzegowina bald ohne Unterkunft, wenn auch das Camp in Lipa schließt.
Während die Diskussion um die Flüchtlinge und Migranten auf der griechischen Insel Lesbos vor Weihnachten in Österreich wieder Fahrt aufnimmt, weist die EU-Kommission Migrationssituation auf die „alarmierende“ Situation in Bosnien und Herzegowina hin. Mit der drohenden Schließung des Flüchtlingslagers Lipa hätten bald über 3300 Flüchtlinge und Migranten keinen Zugang zu einer Unterkunft oder Hilfsangeboten, teilte sie am Montag in einer Aussendung mit. Das Lager diente als vorübergehende Maßnahme zur Bewältigung der Covid-19-Situation im Sommer. Alternative Lösungen seitens der Behörden gebe es keine.
In der vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, der Innenkommissarin Ylva Johansson und dem Erweiterungskommissar Olivér Várhelyi verfassten Aussendung forderte die EU-Kommission die Behörden erneut auf, sich hinwegzusetzen über politische Abwägungen und u.a. das Flüchtlingslager Bira wieder zu öffnen. Das Lager in Bihac wurde Ende September von den Behörden geräumt.
Die zuständigen Behörden müssten kooperieren und mit äußerster Dringlichkeit handeln, um die Bedürfnisse aller Flüchtlinge und Migranten ohne Unterkunft zu erfüllen und Leben zu retten, hieß es. Die EU unterstütze Bosnien und Herzegowina weiter bei der Bewältigung der herausfordernden Situation und habe zu diesem Zweck zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt.
(APA)