Quergeschrieben

Ein Plädoyer für Schutzimpfungen

In Israel wird bereits gegen den Coroanvirus geimpft, in Österreich schon bald.
In Israel wird bereits gegen den Coroanvirus geimpft, in Österreich schon bald.APA/AFP/JACK GUEZ
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Eine Impfung kann SarsCoV2 vermutlich nicht ausrotten, aber wieder ein Leben ohne Lockdown ermöglichen. Und das ist fast ein Weihnachtswunder.

Als dreijähriges Mädchen erkrankte meine Schwester an Kinderlähmung. Sie verbrachte viele Wochen in strengster Isolation im Krankenhaus, die Eltern sah sie nur durch eine Glasscheibe. Keine Umarmungen. Keine Berührungen. Stattdessen weißbekittelte Fremde mit ernsten Gesichtern. Trotzdem ist meine Schwester ein fröhlicher, optimistischer Mensch geworden. Ich hatte das große Glück der späteren Geburt: Österreich führte 1961 als erstes westliches Land die Schluckimpfung als Massenimpfaktion ein.

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Im Jahr 2002 erklärte die WHO Europa und erst im August diesen Jahres auch den afrikanischen Kontinent für poliofrei. Dank engmaschiger Impfprogramme soll die Krankheit, die offiziell immer noch in Afghanistan, Pakistan und Syrien aufflammt, komplettausgerottet werden – so wie es mit dem Pockenvirus Variola (VarV) gelang, das allein im 20. Jahrhundert den Tod von 300 Millionen Menschen verursachte. In der Bekämpfung der lebensbedrohenden Infektionskrankheit übernahm Österreich bereits 1800 eine wichtige Pionierrolle mit den europaweit ersten Massenimpfungen. 1967 startete die WHO globale Impfprogramme, in zehn Jahren wurden mehr als eine halbe Milliarde Menschen gegen Pocken geimpft. Ein somalischer Koch war 1977 der letzte Mensch, der sich mit dem Virus infizierte. Seit Mai 1980 gelten die Pocken offiziell als ausgerottet.

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