Corona-Pandemie

Biontech will Kühlungs-Anforderungen für seinen Corona-Impfstoff senken

Diese Spezial-Tiefkühlgeräte stehen in einem französischen Logistik-Zentrum für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer in Chanteloup-en-Brie nahe Paris in Frankreich.
Diese Spezial-Tiefkühlgeräte stehen in einem französischen Logistik-Zentrum für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer in Chanteloup-en-Brie nahe Paris in Frankreich.REUTERS
  • Drucken

Biontech will die Lagerbedingungen für den Corona-Impfstoff vereinfachen. Die EU-Gesundheitskommissarin warnt unterdessen vor zu großer Euphorie: "Nicht der Zeitpunkt, um den Sieg zu erklären.“

Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech arbeitet derzeit daran, die bisher notwendigen hohen Anforderungen an die Kühltemperaturen für eine langfristigen Lagerung seines Präparats auf ein "entspannteres Niveau" zu bringen. Ergebnisse dazu seien bis Ende Jänner zu erwarten, sagte Firmenchef Ugur Sahin am Dienstag.

Für einen längeren Zeitraum muss der Impfstoff bei minus 70 Grad gelagert werden. In speziell entwickelten Versandboxen mit Trockeneis übersteht das Präparat bei diesen Temperaturen bis zu 15 Tage. In den Impfzentren kann das Vakzin in ungeöffnetem Zustand nach Firmenangaben in den Lieferboxen oder auch in herkömmlichen Kühlschränken bis zu fünf Tage bei zwei bis acht Grad aufgehoben werden. Bis zwei Stunden vor dem Spritzen könne das Präparat sogar bei bis zu 30 Grad gelagert werden. Die eigentliche Impfung könne bei Zimmertemperatur erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Kyriakides warnt vor frühzeitigem Leichtsinn

Die EU-Kommission hat dem Corona-Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer am Montag die bedingte Marktzulassung erteilt. In Deutschland soll das Impfen schon am Sonntag beginnen.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat allerdings vor verfrühtem Leichtsinn im Kampf gegen das Virus gewarnt. "Das ist nicht der Zeitpunkt, den Sieg zu erklären", sagte Kyriakides in Brüssel. So weit sei es erst, wenn die Pandemie besiegt sei. Dennoch sei es ein wichtiger Tag für die Europäer.

Kyriakides betonte nun, dass die Genehmigung eines Impfstoffs - egal wie wirksam er auch sein möge - keine Wunderwaffe sei. "Wir müssen weiter wachsam bleiben." Es sei entscheidend, die Übertragung des Coronavirus weiter zu bremsen.

Zudem betonte die Zyprerin, dass der Impfstoff an sich kein Leben rette, sondern das Impfen. Nur, wenn sich eine ausreichende Zahl an Menschen impfen lasse, könne die Pandemie beendet werden.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.