Export

Die ersten Vorboten der Pleitewelle

Der staatliche Schutzschirm für Exporteure und Lieferanten ist gescheitert. Erste Kreditversicherer ziehen sich aus den Verhandlungen mit dem Bund zurück. Die Hilfe komme zu spät und sei zu bürokratisch.

Wien. In den nächsten drei Wochen stehen weite Teile des Landes also wieder einmal still. Während die Regierung noch an Hilfsinstrumenten feilt, die den Unternehmen durch den Lockdown helfen sollen, stehen viele heimische Betriebe vor ganz anderen Problemen: Sie leiden schon heute unter den ersten Vorboten der Pleitewelle, die Österreich wohl 2021 treffen wird. Damit Unternehmen ihre Produkte halbwegs sorgenfrei verkaufen können, lagern sie das Risiko des Zahlungsausfalls ihrer Kunden üblicherweise an Kreditversicherer aus. Doch seit Ausbruch der Pandemie fürchten die Versicherer die nahende Insolvenzwelle und stehen auf der Bremse. Die Folge: Viele heimische Unternehmen müssen Aufträge aus Sorge um die Bonität ihrer Kunden ablehnen – oder selbst das volle Risiko auf sich nehmen.

Schon vor einem halben Jahr verkündete die Regierung die Einigung über einen milliardenschweren Schutzschirm für die Exportbranche. Gemeinsam mit den Kreditversicherern wollte der Staat einspringen, wenn Lieferanten auf offenen Rechnungen sitzen bleiben sollten. Doch der Jubel war verfrüht. Die finale Unterschrift unter diesen Pakt fehlt bis heute. Jetzt ziehen erste Kreditversicherer einen Schlussstrich und lassen die Verhandlungen platzen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.