Hintergrund

Wie die Pressefreiheit in der Türkei stirbt

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.imago images/Depo Photos
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Türkische Journalisten erzählen, wie die Regierung Druck auf Medien ausübt.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Medien in der Türkei im Griff, das hat sich herumgesprochen; im Pressefreiheitsindex kommt die Türkei dieses Jahr auf Rang 154 von 169 Ländern. Die meisten Zeitungen und Sender werden von der Regierung kontrolliert – aber wie werden Redaktionen überwacht und gesteuert?

Die Regierung kann den Nachrichtenfluss nach Belieben lenken. Als Erdoğans Schwiegersohn Berat Albayrak im November als Finanzminister zurücktrat, dauerte es mehr als 24 Stunden, bis die regierungstreuen Medien darüber berichteten – die Regierung verpasste ihnen einen Maulkorb, bis sie einen Nachfolger gefunden hatte. Im Internet kursierte die Nachricht natürlich, so etwa im Internet-Sender Medyascope. Dort berichtete der erfahrene Journalist Rusen Cakir: „Uns haben Kollegen angerufen, die für die staatlich kontrollierten Medien arbeiten, und gesagt: Die Nachricht stimmt, berichtet das! Wir haben zurückgefragt: Warum berichtet ihr nicht selbst? Die Antwort: Na, ihr wisst doch, wie das bei uns ist.“

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